Bevor der erste Schnitt gesetzt wird, treffen einander Denis Novato und Harmonikabauer Zlatko Munda zu einer letzten Besprechung nach den Wünschen des Kunden. Eine nach persönlichen Wünschen gestaltete Harmonika ist ein besonderes Stück. Auch wenn das meiste Handarbeit ist, bei gut sechshundert neuen Instrumenten pro Jahr muss auch die Maschine zum Einsatz kommen. Beim Zusammenbau des Gehäuses kommen Holzarten wie Fichte, Ahorn, Erle oder auch Kirsche zum Einsatz, da gibt es kaum Grenzen für Wünsche der Musikerinnen und Musiker.
Harmonikabauer Zlatko Munda: „Wir haben die Kontrolle über unser Produkt und können deshalb auch auf individuelle Wünsche eingehen, etwa auf Klang, der ein typisches Bild eines Musikers ergibt.“
Sendungshinweis:
Servus, Srecno, Ciao, 21.5.2022
Bau nach Musikerwünschen
Individuelle Wünsche sind natürlich auch eine Herausforderung für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, denn beinahe kein Gehäuse gleicht dem anderen und sie achten gerne auf jedes Detail. Ist die Tastatur erst einmal montiert, kann man die Technik der steirischen Harmonika schon gut erkennen, obwohl es noch viele Schritte braucht, bis dann einmal ein Ton gespielt werden kann.
Stimmen der einzelnen Zungen
Nach der Montage des Stimmstocks folgt eine besondere Herausforderung: das Stimmen der einzelnen Zungen. Das nimmt viel Zeit in Anspruch, ist letztlich aber entscheidend für den Gesamtklang. Denis Novato hat da immer besondere Wünsche, die gerne berücksichtigt werden: „Zlatko Munda passte sich vollkommen meinen Wünschen an und so ist auch die Zusammenarbeit entstanden. Er hat für mich ein neues Design entworfen und für mich eine Tonkabine konstruiert, also eine Art konzert-diatonische Harmonika. So ein Instrument habe ich mir schon lange gewünscht, aber es war eben schwer, einen Produzenten zu finden.“
Museum der Stadt Ptuj
Ptuj, das römische Petovia, später auch Petta, liegt an der Drau und war immer das Zentrum der Region. Der Blick in die musikalische Geschichte der Stadt Ptuj beginnt mit dem Rückblick auf die Militärhistorie, die in der Region immer eine große Rolle spielte. Aus der Militärmusik entwickelte sich dann auch eine Stadtkapelle, die noch heute aktiv ist.
Besonders stolz ist man auf eine kulturhistorische Sensation. Eine römische Tibia ist das wertvollste Ausstellungsstück der Sammlung im Museum der Burg, sagte Kulturhistorikerin Tatjana Stefanic: „Fundstücke antiker Musikinstrumente sind auch international sehr selten. Unsere Tibia, die aus dem 2. bis dritten Jahrhundert stammt, ist nicht zu Gänze erhalten, wir haben hier Fragmente. Diese sind aber ein deutliches Zeichen von ihrer Größe und Schönheit.“
Ausstellungsstücke zum Anfassen
Bei der Präsentation der geht das Museum neue Wege. So wurden von einigen Stücken Kopien angefertig, die dann auch zur Hand genommen und ausprobiert werden können: „In die Sammlung haben wir aber auch didaktische Objekte eingebaut, die etwa die mechanische Funktion von Musikinstrumenten erklären und die Besucher können etwa die verschiedenen Typen von Tasteninstrumenten vergleichen, aber auch das Modell der Orgelpfeifen erleben.“
Die Sammlung historischer Musikinstrumente auf der Burg in Ptuj ist ein Erlebnis und kann täglich von 9.00 bis 18.00 Uhr besucht werden.