Die Basis für seine Arbeiten wählt Janesz Bezovnik sorgfältig aus und holt sich die Ruten gerne aus dem eigenen Wald. Die Fertigkeiten für das Herstellen von Körben hatte er von seinem Vater gelernt und der wiederum von seinem Vater. So wird die Familientradition von Generation zu Generation weitergegeben. Was einfach aussieht, ist eine lange geübte Fertigkeit. Sorgsam wird der äußere Teil der Rute abgelöst. Daraus entsteht dann das Flechtwerk für den Korb: „Von Anfang November ist Anfang April ist das Holz am besten für die Bearbeitung geeignet, denn in dieser Zeit ist wenig Saft in den Ruten und es ist dadurch auch schön fest.“

Enkelin lernt Traditionshandwerk
Ula, die Enkelin von Janesz, hilft im gerne und interessiert sich sehr für das Korbmachen. Schritt für Schritt erklärt er ihr den Ablauf. Das Spalten der Steher macht er aber noch selbst. Das ist eine Arbeit, bei der man aufpassen muss, obwohl es scheint, dass der Bock, in den er die Teile einspannt, schon wie eine Maschine funktioniert.

Aber alles ist Handarbeit, wie es die Menschen im Savinija-Tal seit hunderten von Jahren machen, denn Tragekörbe hatten eine große Bedeutung, so Janesz Bezovnik: „Früher, als es noch kaum motorisierte Transportmittel gab, hat man die Körbe verwendet, um Kartoffeln, Äpfel oder auch Heu nach Hause zu tragen. Heute werden diese nur mehr dazu verwendet, um das Futter, also das Heu, zu den Tieren in den Stall zu bringen.“

Zu guter Letzt wird dann noch geflochten, da legt der Korbmacher großen Wert auf die Gleichmäßigkeit. Der Korb soll schließlich auch ordentlich ausschauen. Bevor er einen weitergibt, probiert er ihn immer selbst aus. In ein paar Jahren wird dann Ula in der Lage sein, allein Körbe zu flechten und die Tradition geht weiter.

Auch Schindelmachen hat lange Tradition
Joze Kokelj hat fast immer passenden Holz für das Schindelmachen vorbereitet, denn die Nachfrage ist groß. Oft sind es nur ein paar Quadratmeter, etwa für ein Marterl. Wenn aber mehr gebraucht wird, dann muss er schon eine Menge spalten Maschinell passiert bei ihm bis auf das Vorbereiten der Holzteile gar nichts. Fichte ist momentan sein Werkstoff.
Sendungshinweis:
Servus, Srecno, Ciao, 30.4.2022
Gerne macht er aber auch Lärchenschindel, die wesentlich haltbarer sind: „In einer Seehöhe von 800 Metern hat das Holz die optimale Qualität für das Spalten von Schildern. Die Bäume sollen in Senken und nicht auf einem Hügel stehen, weil es dort zu windig ist und und sich der Stamm dadurch verdreht, was das Spalten erschwert.“

Spezieller Zeitpunkt zum Schlägern
70 bis 100 Jahre alt sollte so ein Baum sein, schön langsam gewachsen, das ist dann optimal. Zwischen Weihnachten und Neujahr ist ein idealer Zeitpunkt für die Schlägerung, sagt Joze.

Wenn dann auch noch der Mond passt, ist das Holz geradezu ideal für die Schindelerzeugung. Fichtenschindel halten gut fünfundzwanzig Jahre, Lärchenschindel gut doppelt solang. Auch seine Gebäude wurden auf diese Weise selbst gedeckt. Das sieht nicht nur gut aus, sondern ist in dieser Gegend eine uralte Tradition.

Deftiges Gericht für hart arbeitende Bauern
Dann machte das Servus-Srecno-Ciao-Team noch einen Bsuch bei Iva und ihrer Nachbarin Anica. Die beiden kochen ein altes Gericht namens „Lucki Obrnjik“, was soviel bedeutet wie „Der Umdreher aus Luce“. Das hat damit zu tun, dass immer wieder gerührt und eben umgedreht werden muss. Halb Weizen- und halb Buchweitzen, also Hadnmehl, wird am Holzherd erwärmt und geröstet, man sagt auch „Linden“ dazu. Der Aufguss ist kalorienreich: Milch, Süßrahm, Sauerrahm und zerlassene Butter, so Iva Mlaznik: „Früher hat man dieses Gericht zur Stärkung die Arbeiter am Hof gekocht. Wenn etwas übrig blieb hat der Rest der Familie auch etwas davon bekommen. Heute ist es eine Spezialität, auf den Bauernhöfen wird es aber immer noch regelmäßig gereicht.“

Aus der fertigen Masse werden Bälle geformt, die man dann am besten noch warm isst. Dazu gibt es meist hausgemachte Sauermilch.