Urlauberpaar im Bademantel nach Saunagang stehend im Freien auf Balkon von hinten
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Wirtschaft

Nach Jännerloch: Hoffen auf Ferienhoch

Nach Weihnachten bricht mit den Semesterferien die stärkste Zeit für Kärntens Wintertourismus an – auch wenn von einem normalen Winter weiter keine Rede sein kann. Die Buchungslage wird als teils sehr verhalten beschrieben. Nach dem Jännerloch wird auf Kurzentschlossene gehofft.

Noch liegt der Arlberger Hof hoch über dem Weißensee halb im Winterschlaf. Die Absage der alternativen Elf-Städte-Tour führte hier – wie bei vielen anderen Betrieben auch – zu einer Stornowelle und damit zum Totalausfall. Tausende Holländer blieben aus.

Arlbergerhof am Weissensee mit Ortschaft im HIntergrund
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Weißensee-Tourismus bisher zu Holländer-lastig

Hotelier Peter Schwarzenbacher zeigt sich, was das betrifft, durchaus selbstkritisch. „Wir waren sehr Holländer-lastig und haben uns eigentlich um diese Zeit nicht viel kümmern müssen und sind jetzt richtig gefordert, dass wir auch den österreichischen Gast etwas mehr bewerben, und nicht nur die Holländer.“ Drei Wochen hatte das Hotel geschlossen. Jetzt, mit Beginn der Semesterferien in Wien und Niederösterreich, sperrt der Traditionsbetrieb, den es schon seit 60 Jahren hier am Weißensee gibt, wieder auf.

Sendungshinweis:

Radio Kärnten Mittagsjournal/Kärnten Heute am 6.2.2022

Als Familiendestination muss man sich zumindest jetzt um die Auslastung der nächsten drei Wochen keine allzu großen Sorgen machen. „Wir haben drei Blöcke – die Wiener, die Kärntner und die Steirer. Da sind die Wiener wirklich die stärkste Fraktion, die kommen schon viele Jahre zu uns. Der Wiener Gast liebt den Weißensee, die Kärntner sind ein bisschen schwächer, holen aber auf und die Steiermark-Wochen liegen bei etwa 80 Prozent.“

Tourismus hofft auf Kurzentschlossene

Nach Weihnachten bricht mit den Semesterferien die stärkste Zeit für Kärntens Wintertourismus an – auch wenn von einem normalen Winter weiter keine Rede sein kann. Die Buchungslage wird als teils sehr verhalten beschrieben. Nach dem Jännerloch wird auf Kurzentschlossene gehofft.

Jännerloch auch am Ossiacher See spürbar

Schauplatzwechsel zu einem zweiten Kärntner See, den man sonst auch eher vom Sommertourismus kennt. Am Ossiachersee stellte das das Hotel Seerose schon vor zehn Jahren auf einen Ganzjahres-Wellness-Betrieb um. Das berüchtigte Jännerloch war dennoch spürbar, so Hotelier Peter Pölzl: „Der Jänner war ein bisschen schleppend, aber wir sind zufrieden. Wir haben Auslastungen um die 50 Prozent – in Spitzenzeiten um die 65 Prozent gehabt – sind aber sehr dankbar, dass wir das haben. Mit dem Blick nach vorne hoffen wir, dass wir den Winter mit etwa 70 Prozent Auslastung abschließen werden. Es hängt eben noch von kurzfristigen Buchungen ab, mit 60 Prozent sind wir zufrieden.“

Urlauber in Bademantel am Ossiachersee
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Gruppentourismus und internationale Gäste fehlen

Daran, dass immer kurzfristiger gebucht wird, änderte die Pandemie nichts – im Gegenteil. Josef Petritsch, Tourismusspartenobmann in der Wirtschaftskammer, sagte: „Die Rückmeldungen sind durchwachsen und sehr unterschiedlich. Es geht von sehr gut gebucht bis ganz leer. Mehr oder sehr große Probleme haben jene Betriebe und Regionen, die sehr stark mit Gruppentourismus und internationalen Gästen arbeiten. Da gibt es massive Buchungsprobleme, abrechnen können wir aber erst Ende Februar, Anfang März – weil einfach sehr kurzfristig gebucht wird.“

Urlauber in Bademänteln am Ossiachersee am Weg zur Sauna
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Ob sich auch die Verkürzung der Impfzertifikate von neun auf sechs Monate Gültigkeit, negativ auf die Buchungen in den Semesterferien auswirken wird, bleibt damit abzuwarten.