"Jedes Bild – ein offenes Fenster zur Unendlichkeit“ heißt es am Beginn der Ausstellung. Doch was verbirgt sich eigentlich hinter dem Sichtbaren?
Ausstellungsbegleiterin Claudia Baumgardt sagt, diese Frage hätten sich wohl alle mindestens ein Mal im Leben gestellt: „Was kommt denn am Ende? Wo ist das Unendliche zu Ende? Die Künstler versuchen das auf ihre Art zu beantworten.“
Zeit der Umwälzungen und neuen Inhalte
50 verschiedene Interpretationen gilt es in der Schau zu entdecken, darunter Claude Monet, Paul Cézanne, Alfred Sisley, Henri Matisse, Dante Gabriele Rossetti, Michail Nesterov, František Kupka, Wasily Kandinsky, Aristarch Lentulov, Natalia Gončarova, Odilon Redon, Maurice Denis, Jacek Malczewski, Mikalojus Čiurlionis, Nikolaj Roerich, Medardo Rosso, Umberto Boccioni, Pablo Picasso, Emilio Vedova, Ernst Fuchs, Hans Hartung und andere. Diese bedeutenden Kunstvertreter aus neun Ländern Europas verschmelzen Udine mit bedeutenden Zentren europäischer Kultur wie u.a. Paris, London, Wien, Barcelona, Prag, Moskau, sowie verschiedenen in Italien.
Die Werke entstanden in den vergangenen zwei Jahrhunderten – ausgehend von der Mitte des 19. Jahrhunderts. Die sogenannte Zeit der Moderne sei sehr spannend, so Baumgardt: „Es fanden die ersten sozialen und industriellen Revolutionen statt. So macht sich auch die Kunst auf die Suche nach neuen Formen und Inhalten.“
Impressionisten stellen Natur ins Zentrum
Das innere Wesen der Natur dazustellen ist ein zentrales Merkmal der Impressionisten. Die wichtigsten auch in der Ausstellung vertretenden Künstler sind Claude Monet, Alfred Sisley und der Postimpressionist Paul Cézanne. Zu den bedeutendsten russischen Malern dieser Zeit zählen Petrovitschev, Boccioni und Picasso.
Weitere Ausstellungsprojekte geplant
Die Vertreter des Symbolismus wollen hinter die Fassade blicken. Dort warten mitunter auch Verzweiflung und Ratlosigkeit.
Hans Hartung gilt als deutscher Vertreter der informellen Kunst. Er ist in Udine mit einer Vinylarbeit auf Leinwand vertreten – die Striche, einer Höhlenmalerei gleich, tief in die Vergangenheit des Menschen weisend und zugleich den Blick nach vorne gerichtet.
Auch ein friulanisches Kunstwerk von Giovanni Napoleone Pellis ist zu sehen – einer der Belege dafür, dass auch in unserer Nachbarregion große Kunst ihre Botschafter hat, sagt der udineser Tourismusstadtrat Maurizio Franz: „Der Namensgeber des Palazzo Cavazzini war zu seiner Zeit ein erfolgreicher Händler und Kunst-Mäzen. Er erhielt nicht nur das Ausstellungsgebäude, sondern auch eine hochkarätige Sammlung friulanischer Kunst für die Nachwelt.“
Sendungshinweis:
Servus, Srecno, Ciao, 20.11.2021
Pietro Fontanini, der Bürgermeister von Udine, sagt, es sei mehr als eine Million Euro investiert worden, um die Ausstellungsräume für eine Schau dieser Art umzugestalten: „Auch für das nächste Jahr ist eine große Ausstellung hier in der Stadt geplant.“
Aktuell werden hier auch Leihgaben aus öffentlichen und privaten Kunstsammlungen, aber auch aus bedeutenden Museen, wie dem Belvedere in Wien, gezeigt, so Claudia Baumgardt: „Mit großen Namen wie Ferdinand Brunner, Alexander Rothaug, Ernst Fuchs, Bernhard Wilem Bernacik. Auch aus Russland haben wir sehr bedeutende Werke erhalten. Aus der Tretjakov Galerie zum Beispiel Wassily Kandinsky.“
Öffnungszeiten
Auch selten ausgestellte Künstler, wie der Lithunae Mikalojus Čiurlionis oder der Russe Nicholas Roerich gibt es bis Ende März in der Casa Cavazzini in der Via Cavour, 14 in Udine zu sehen. Eine Erklärung der Bilder gibt es auch auf Deutsch durch „Audio Guides“.
- Montag: 14.00 bis 18.00 Uhr
- Dienstag bis Donnerstag: 9.00 bis 18.00 Uhr
- Freitag bis Sonntag: 9.00 – 19.30 Uhr