Beethoven Bücher
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Kultur

Bei Carrinos dreht sich alles um Beethoven

Das Ehepaar Carrino-Malfatti aus Muggia sammelt seit 50 Jahren alles, was mit dem weltbekannten Komponisten Ludwig van Beethoven zu tun hat. Egal ob historisches Material oder Kuriositäten – ihr Privatmuseum, in dem die beiden auch wohnen, gilt als eine der umfassendsten Sammlungen weltweit.

Eigentlich müsste die Via 25 Aprile in Beethovenstraße umgetauft werden – zumindest wenn es nach Familie Carrino geht. Schon von außen ist zu erkennen, dass Ludwig van Beethoven hier eine wesentliche Rolle spielt. Ihr Haus gleicht einem Museum und interessierte Besucher sind hier gerne gesehen.

Sendungshinweis:

„Servus, Srecno, Ciao“, 20.11.21

Musikhören alleine ist für Sergio Carrino und seine Frau Giuliana schon lange nicht mehr genug. Um ihrem Idol nahe zu sein bereisten die beiden nicht nur Beethovens Heimatstadt Bonn. Von seinem Geburtshaus stammen auch Ziegel, auf die die beiden sehr stolz sind, wie auch auf die Totenmaske des Komponisten.

Sergio Carrino: „Der Gipsabdruck wurde einen Tag nach seinem Tod von Danhauser abgenommen. Man sieht gut den Gesichtsausdruck. Er war schon sehr mager und von Leid gezeichnet, dem er vor seinem Tod ausgesetzt war.“

Sergio Carrino mit Beethoven Totenmaske
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Sergio Carrino

Meisterwerke in Inhalt und Form

Sämtliche Facetten der aktiven Zeit des Komponisten zeigt die Sammlung von Familie Carrino, die gut 10.000 Einzelteile umfasst. Alles begann mit Büchern über Beethoven, denn Sergio Carrino war früher Buchhändler.

Heutzutage wird Büchern meist nur wegen ihres Inhaltes ein besonderer Wert zuerkannt, sagt Giuliana Malfatti. Bei den von den Sammlern dokumentierten Exemplaren unterschiedlicher Epochen handelt es sich allerdings auch um wahre Meisterwerke der Buchbinderkunst.

Familie Carrino beim Betrachten von Partituren
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Giuliana Malfatti und Sergio Carrino

Beethoven sogar am „stillen Örtchen“

Giuliana teilt die Leidenschaft ihres Mannes. Um der Jahreszeit angepasste Dekoration in ihrem Haus muss sie sich jedenfalls keine Sorgen machen: „Es ist schön, umgeben von all diesen Dingen zu leben. Man gewöhnt sich zwar dran – aber dann fällt plötzlich dein Blick auf etwas, mit dem du dich dann näher auseinadersetzt und der Geschichte dahinter auf die Spur gehst.“

Viele Dinge hier haben nicht unbedingt nur einen kulturellen, sondern eher ideellen Wert, sagte Giuliana: „Egal was es ist – es eröffnen sich einem immer neue Welten.“ Sogar das „stille Örtchen“ sei von der Sammelleidenschaft nicht ausgenommen.

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Beethoven WC
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Beethoven Klingel
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Beethovenschild auf Eingangstüre
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Beethoven Bücher
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Sergio Carrino mit Beethoven Siegel
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Ehepaar Carrino beim Musikhören
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Familie Carrino beim Betrachten von Partituren
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Beethoven Wein
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Beethoven Privatsammlung
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Liebhaberstücke mit besonderer Funktion

Einige echte Liebhaberstücke mit besonderer Funktion bewahrt Sergio Carrino in einer eigenen Vitrine auf, so wie ein Siegel aus dem Jahr 1850 oder einen silbernen Emaillöffel im Jugendstil – natürlich mit Beethoven-Porträt.

Auch eine Bronzeklingel mit Elfenbeinknopf, die früher verwendet wurde, um die Bediensteten herbeizurufen, nennt Sergio Carrino sein Eigen: „Der Besitzer dürfte ein großer Beethoven-Anhänger gewesen sein. Er ließ die Klingel maßanfertigen und konnte sie immer betrachten, wenn er seine Boten rief.“

Beethovenschild auf Eingangstüre
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Beethoven als viertes Familienmitglied

„Wir haben hier Objekte aus ganz Europa. Vieles stammt aus Wien und Deutschland, Berlin, München, aber auch aus Frankreich. Wir sammeln seit 50 Jahren und sind noch lange nicht fertig“, sagt der Sammler. Auf die Frage, ob sie sich denn nie an Beethoven sattsehe, meinte seine Frau Giuliana: „Niemals. Er ist neben unserem Sohn das vierte Familienmitglied.“

Giulia Carrino
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Giuliana Malfatti

Namenswahl für Sohn fiel nicht schwer

Da verwundert es auch nicht, dass ihr Sohn auf den Namen Ludovico – also Ludwig getauft wurde. Ein Teil der Sammmlung von Familie Carrino-Malfatti ist seit Kurzem auch digital über das Internet unter Biblioteca Beethoveniana zugänglich.