Bilder aus Alpen-Adria-Ausstellung im Europahaus Klagenfurt
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Kultur

Alpen-Adria-Ausstellung im Europahaus

Im Europahaus in Klagenfurt findet derzeit eine Ausstellung von Künstlern aus Kärnten, Slowenien und Friaul-Julisch Venetien statt. Für die sieben Protagonisten der Schau ist der Alpen-Adria-Raum nicht nur ihr Lebensraum, sondern gleichzeitig auch ihr Wirkungs- und Schaffensraum.

Der Ausstellung im Europahaus voraus geht eine Künstler-Freundschaft, die schon seit Jahren besteht und die keine Grenzen kennt. Im Mittelpunkt steht die Vielfalt der Herangehensweisen von Künstlern aus dem Alpen-Adria-Raum, sagt Initiator Rupert Rebernig: „Man merkt doch in diesem kleinen Kulturraum, dass die Mentalität der Künstler doch eine andere ist. Die Bildersprache ist eine andere.“

Rupert Rebernig
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Rupert Rebernig

„Jeder Mensch ein Künstler“

„Jeder Mensch ein Künstler“ – angelehnt an den Ausspruch von Josef Beuys – lautet das Motto der Ausstellung, sagt Rupert Rebernig: „Josef Beuys hat aber auch gesagt – jeder Mensch ein Künstler mit seinen Fähigkeiten, die er hat. Diese Fähigkeiten, die er dann ausbaut, – und das ist dann eigentlich das Entscheidende – dieser zweite Nachsatz, dass er sagt: Man hat Fähigkeiten und man baut an diesen Fähigkeiten weiter und man baut sie aus.“

Mit seinen eigenen Werken will er die Betrachter dazu einladen, selbst die „Schönheit“ in den Bildern zu erkennen: „Ich habe keine Vorstellung, dass ich sage, das soll es werden. Ich gehe frei heran an die Malerei und ich kann auch oft sagen: ich bin wie ein Kind, das malt. Ich vergesse alles dabei. Das ist einfach wunderschön.“

Walter Kropfitsch
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Wolfgang Kropfitsch bei der Arbeit

Jede Skulptur ein Unikat

In Klagenfurt-Welzenegg hat Bildhauer Wolfgang Kropfitsch sein Atelier. Dort arbeitet er aus Stein das heraus, was ihn gerade beschäftigt. „Ob es Gesellschaft, Politik oder besondere Erinnerungen sind, es ist ganz verschieden. Ein Hauptanliegen ist mir die Vielfalt der Ideen. Es wird bei mir keine Skulptur zwei Mal gemacht – auch keine ähnliche“, sagt Kropfitsch.

Aktuelle Themen – zum Beispiel die Pandemie und die Waldbrände, die derzeit vielerorts die Menschen in Atem halten – stellt Meinhard Taumberger aus Klagenfurt dar. Er bearbeitet dazu Metallplatten mit einem Plasmaschneider: „Das ist ein Gerät, mit dem man das Metall erwärmt und mit Druckluft bearbeitet und später dann mit einem Winkelschleifer abschleift bzw. glättet oder poliert.“

Wolfgang Kropfitsch
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Karst als Inspirationsquelle

Sein Künstler-Kollege Helmut Blažej lässt sich gerne von seiner „Herzenslandschaft“, dem Karst, inspirieren: „Vor allem im Herbst oder im Frühjahr. Da gehe ich gerne wandern und da gibt es sehr sehr viele Motive. Der Karst gefällt mir einfach und da male ich gerne. Es ist eine Landschaft, die mich total inspiriert. Die verlassenen Dörfer oder die einzelnen Landschaften, Hügel, Berge, Felsen – alles gibt es da. Die Menschen sind ganz etwas Freundliches. Wo ich bin, werde ich immer toll empfangen. Die Gastfreundschaft ist etwas herrliches, auch das gute Essen und der gute Wein.“

Löwen von Triest
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Bild aus der Serie „die Löwen von Triest“

Blažej zeigt auch einige Bilder aus der Serie „Die Löwen von Triest“: „Ich habe heuer bei einem Projekt mitgemacht der Stadt Triest und da haben wir uns mit den Löwen, die es in Triest gibt, Reliefs, Skulpturen beschäftigt. Da habe ich eine Serie mitgemacht und auch in Triest ausgestellt.“

Helmut Blazej
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Helmut Blažej

Auch Künstlerinnen aus Italien und Slowenien vertreten

Dort entstand der Kontakt zu der Slowenin Vivijana Kljun und zu Fulvia Dionis. Sie brachte während der Lockdowns mit verschiedenen Materialien, die sie zu Hause hatte, ihre Gefühle künstlerisch zum Ausdruck: „Es war mir danach, diese Arbeiten umzusetzen und mir dabei die Stadt und die Natur da draußen vorzustellen. Es sind sieben Bilder abstrakter Landschaften. Sie bestehen aus Recyclingmaterialien, Stoffen usw.“

Künstlerkombo bei Alpen Adria Ausstellung Europahaus
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vlnr: Wolfgang Kropfitsch, Meinhard Taumberger, Brigitte Melchart, Rupert Rebernig, Helmut Blažej

Zu sehen sind auch Werke von Brigitte Melchart: „Ich bin gebürtige Wienerin, aber schon seit den 1980er Jahren in Kärnten und liebe das Vielfältige an Slowenien, Italien, Österreich – an den Beziehungen und mittlerweile auch an den künstlerischen Beziehungen.“

Bild von Brigitte Melchart
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Bild von Brigitte Melchart

„Malen ist Ausweichen in andere Welt“

Sie sagt, sie habe große Freude am Gestalten, an den Farben und vor allem der Prozess des Malens. Er sei für sie wie ein Ausweichen in eine andere Welt, abseits des Alltags, „wo Friede herrscht, wo ich auch ab und zu aggressiv arbeiten kann und es kommt etwas raus, was hoffentlich den Leuten Freude macht.“

Die Ausstellung ist bis 9. September – täglich außer am Sonntag – von 10.00 bis 13.00 und von 16.00 bis 19.00 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.