Seit Birgit Zechner vor ihrer Werkstatt ihre Arbeiten ausstellt und diese frei zugänglich zum „Pflücken“, wie sie es gerne sagt, anbietet, herrscht dort viel Bewegung. Ob Nachbarn, Freunde oder einfach jene, die von ihrer Idee erfahren haben – man schaut vorbei und wenn etwas Passendes gefunden wird legt man das Geld dafür in die Kassa und hat ein Stück Handarbeit erworben.
Keramikliebhaber Helmut Strauss schätzt die Auswahl dort: „Gerade jetzt im Frühjahr braucht man ja immer wieder etwas zum Dekorieren. Man kann sich auch am Wochenende immer etwas holen. Auch wenn man wo eingeladen ist hat man so jederzeit die Möglichkeit, ein passendes, handgemachtes Geschenk zu erwerben.“
Kunst, die von Herzen kommt
Eine Töpferscheibe sucht man in Birgit Zechners Arbeitsraum vergeblich. Sie walzt den Ton, sticht die Teile aus und formt sie zu Figuren oder Objekten. Sie brachte sich die Arbeit mit dem natürlichen Material autodidaktisch bei.
Es gehören viel Übung, aber vor allem auch Kreativität und künstlerisches Gespür dazu, bis man Gegenstände dieser Art zustande bringt. Birgit Zechner sagt, sie habe 1997 mit Engeln begonnen: „Ich mache sie heute noch gleich wie damals. Als Symbol sind die Flügel in Herzform ausgelegt, weil ich meine Kunstwerke ‚art of the heart‘ nenne. Der Engel schlingt auch seinen eigenen Arm um sich, wie in einer Art Umarmung, die für Wärme und Geborgenheit steht.“
Besondere Muster durch Craquelé-Technik
Eine Spezialität, bei der solche Muster entstehen, ist die japanische Raku-Brenntechnik. Dabei werden die Objekte auf rund tausend Grad erhitzt und dann plötzlich aus dem Ofen genommen. Laut Birgit Zechner entstehen dadurch feine Haarrisse in der Struktur, die Craquelé genannt werden.
„Sie kommen zur Geltung, weil die Werkstücke auf Sägespäne gelegt werden. Der Brennofen wird luftdicht verschlossen und der Kohlenstoff im Rauch färbt dann das, was man nicht glasiert hat, sowie das Craquelé schwarz.“ Dadurch entstehe der besondere Effekt, der immer etwas anders aussehe, so die Künstlerin.