Vogelschutzgebiet „Natura Histrica“
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Besuch im Vogelschutzgebiet „Natura Histrica“

20 Hektar umfasst das Areal von „Natura Histrica“, südlich von Rovinj-Rovigno. Autos, Fahrräder oder Läufer dürfen sich dort nicht aufhalten, denn es handelt sich um ein streng geschütztes Reservat, das die Heimat seltener und gefährdeter Vogelarten ist.

Mladen Perčić, Naturpark-Hüter „Natura Histrica“, sagt, dass die Zufahrt für Fahrzeuge mit Rampen gesperrt wurde: „Wenn Gruppen von fünf bis zehn Radfahrern hier durchfahren würden ginge das nicht ohne Geklingel und Geklapper. Auch Läufer würden Geräusche machen, die die Vögel stören.“

Maximal Unterhaltungen im Flüsterton sind erlaubt und das Reservat kann ausschließlich zu Fuß bei Führungen erkundet werden.

Vogelschutzgebiet „Natura Histrica“
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Das Vogelschutzgebiet liegt direkt am Meer

Brackwasser schafft einzigartigen Lebensraum

Silvia Buttignoni, die Direktorin von „Natura Histrica“ erklärt, dass es sich um einen besonderen Lebensraum handle, wo einander Frisch- und Meerwasser vermischen. Dadurch entstehe Brackwasser: „Es ist dies das einzige Reservat dieser Art in Istrien.“

Besucher im Vogelschutzgebiet „Natura Histrica“
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Nur in Kleingruppen kann das Naturschutzgebiet „Natura Histrica“ erkundet werden

Heimat für 235 Vogelarten

Die Vögel bei der Futtersuche, der Paarung und beim Nestbau kann man von einem Aussichtspunkt aus beobachten. Eine Dauerausstellung bietet einen Überblick über die hier lebenden Vogelarten.

Sendungshinweis:

Servus, Srecno, Ciao; 24.4.2021

Laut Svjetlana Lupret-Obradović von „Natura Histrica“ wurden bis jetzt 235 Vogelarten erfasst und es würden regelmäßig weitere dazukommen: „In den letzten Jahren hat auch der Stelzenläufer hier mit dem Nestbau begonnen. Wir konnten auch Paarung und Brüten beobachten. Wir hoffen, dass es in dieser Saison Nachwuchs geben wird.“

Stelzenläufer im Vogelschutzgebiet Natura Histrica
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Stelzenläufer-Nachwuchs wird sehnlich erwartet

Unterirdische Quellen

Im Norden gleicht das Areal einem Regenwald mit riesigen Weiden, die ins Wasser reichen und den Tieren als Nahrungsgrundlage dienen.

Die Wassertemperatur liegt zwischen fünf und 32 Grad – der Boden trocknet hier nie aus, weil ständig Meerwasser über einen Kanal zufließt und sich unter Wasser Quellen befinden.

Biberratte schwimmt im Meer
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Biberratte

Gelber Hornmohn gedeiht nur mehr selten

Slavko Brana, Guide bei „Natura Histrica“, sagt, das Reservat befinde sich direkt am Meer und entlang der Küste würden interessante Pflanzenarten gedeihen. Eine davon ist der Gelbe Hornmohn – eine seltene, streng geschützte Art. „Auf gut besuchten Strandabschnitten findet man ihn nur mehr selten – er bevorzugt menschenleere Orte“, so der Experte.

Gelber Hornmohn
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Gelber Hornmohn

Sehenswertes in der Umgebung

Nahe des Reservats befindet sich die Ruine der Kirche des Heiligen Damian, die auf das elfte Jahrhundert zurückgeht. Einer Legende nach soll Papst Alexander III 1177 eine Messe dort abgehalten haben.

Auch eine antike römische Zisterne ist heute noch zu sehen und deren Überreste können besichtigt werden.