Seit Anfang des 19. Jahrhunderts besuchte der Adel Grado wegen der Seebäder und der Meerwasserthermen.
Viele Österreicher schätzen strenge Sicherheitsregeln
Noch heute zieht es jedes Jahr zahlreiche Erholungssuchende aus dem benachbarten Österreich an die Obere Adria, so wie Petra Karner aus Wien. Seit mehr als 40 Jahren verbringt sie fast jeden Sommer hier. Das wollte sie sich auch heuer nicht nehmen lassen. „Für mich war eigentlich klar schon im Frühjahr, dass ich – wenn es möglich ist – nach Grado wieder komme, weil ich doch über zwei Monate hier bin. Es ist eine zweite Heimat für mich geworden. Ich liebe das Meer und die Sonne und es ist für mich ein Sanatorium. Ich tanke hier Energie für das ganze Jahr in Wien“, sagt Petra Karner.
Ihre Freudin Birgit Kuras sagt, sie fühle sich sicher – Mund-Nasen-Schutzmasken gehören zum Alltag und das sei auch gut so: „Ich fühl mich zum Teil sicherer in Grado als in Wien. Hier muss man auch in der kleinsten Bäckerei warten mit Maske und Abstand. Man hat wirklich das Gefühl, sie wollen alles verhindern, einen zweiten Shutdown zu haben. Ich fühl mich sicher hier – es ist wunderschön.“
Strandbesuch unter neuen Auflagen
Nach der Coronaviruskrise gelten auch am Strand heuer neue Regeln – zum Beispiel was den Abstand zwischen den Sonnenschirmen betrifft, erklärt Marco Lauto: „Die Urlauber schätzen das – nicht nur aus hygienischer Sicht, auch weil es ihnen mehr Platz und dadurch mehr Komfort bietet“, sagt Marco Lauto.
Die Liegeplätze können vorab über das Internet reserviert werden. Um Schlangen an der Strandbar zu vermeiden werden Getränke direkt zum Liegeplatz serviert und farbige Bänder helfen dabei, die Gäste zu unterscheiden.
Urlauber zeigen sich heuer abenteuerlustig
Nicht nur für das Entspannen am Strand ist Grado bekannt – auch Aktivurlauber finden hier abwechslungsreiche Betätigungsmöglichkeiten – egal ob Kajak, Windsurf oder Stand-Up-Paddling. Für Segelfreunde und ihre Boote stehen zahlreiche Marinas zur Verfügung.
Federica Tilatti sagt, heuer würden sich viele Urlauber von der abenteuerlustigen Seite zeigen: „Wir setzen heuer auf den Erlebnisurlaub – sei es beim Wassersport, durch Kanu-Ausflüge in Naturreservats oder Nordic Walking am Strand. In der Früh gibt es Yogaeinheiten – direkt am Meer oder im Rosenpark. Es gibt auch eine neue Tanz-Art, die das Wohlbefinden steigern soll“, sagt Federica Tilatti.
Neuer Trend: „Paddle Tennis“
An die hundert Mitglieder hat der Tennisclub von Grado, den es seit 60 Jahren gibt. Neben klassischen Tennis-Kursen kann hier auch das „Paddle Tennis“ ausprobiert werden, sagt Cesare Mesce, Präsident des Gradeser Tennisclubs: „Es ist eine Mischung aus Tennis und Squash. Man spielt zu viert – entweder nur Männer oder Frauen oder gemischt. Es ist nicht schwer, aber unsere Lehrer zeigen Interessierten gerne, worauf es dabei ankommt.“
Von 14. bis 20. September findet hier das internationale Turnier „Città di Grado“ statt.
Sightseeing mit dem Fahrrad
Auch Fahrräder können aber auch direkt in Grado ausgeborgt werden. Eine App bietet am Handy einen Überblick über Ausflugsmöglichkeiten und Sehenswürdigkeiten, erklärt Letizia Kozlan von „ride me“: „Per Audio-Guide werden die Radfahrer quasi durch die Gegend gelotst und sie erfahren Wissenswertes über die einzelnen Punkte, die sie ansteuern.“
Kunsthandwerk erzählt Geschichte der Lagunenstadt
In Grado gibt es auch eine lange Handwerkstradition. Noch heute Aufschluss darüber geben zahlreiche kleine Werkstätten – wie jene von Nico Gaddi.
Sendungshinweis:
Servus, Srecno, Ciao, 8. August 2020
Er macht handgefertigte Mitbringsel für die Daheimgebliebenen: „Egal ob bei den Malereien, Fotos, Gravuren und Skulpturen – immer spielen die Lagune und das Meer eine zentrale Rolle“, sagt Nico Gaddi.
Francesco Oricalco lässt sich für seine Schmuckkreationen von seinen Träumen inspirieren, sagt er. Das mag er besonders an seiner Arbeit, denn „immer entsteht etwas Neues – kein Tag ist gleich“, sagt der Künstler.
Facettenreich – genau so sollen auch Urlauber ihren Aufenthalt in Grado empfinden, hoffen die Touristiker.