Die Kirche steht unter dem Patrozinium der Heiligen Dreifaltigkeit. Bereits die Römer interessierten sich für den Bergbau in diesem Gebiet, wie ein römischer Inschriftenstein beweist. Das Einschichtdorf „Am Gray“ wird urkundlich im Jahr 1346 erstmals erwähnt. Die Kirche befindet sich in 1.180 Meter Höhe unter der bewaldeten Anhöhe des Sonntagsberges der Gemeinde Frauenstein.
Dreifaltigkeit erschien Bauern und Pfarrer
Der Legende nach wurde eine kleine Holzkirche erbaut, nachdem einem frommen Bauern aus Obermühlbach und später auch dem Pfarrer die Heilige Dreifaltigkeit erschienen war. Die im Jahr 1724 erstmals genannte Kirche wurde 1785 zur Pfarrkirche erhoben. Der Sakralbau ist das in Österreich seltene Beispiel einer sogenannten Blockbau- oder Stabkirche. Der gemauerte Chor und die nördlich angefügte gemauerte Sakristei wurden 1785 errichtet.
9 Plätze – 9 Schätze: Wallfahrtsort Dreifaltigkeit am Gray
Die Pfarr- und Wallfahrtskirche Heilige Dreifaltigkeit am Gray hoch über St. Veit/Glan ist ein ganz besonderer landschaftlicher Geheimtipp mit seltener Architektur aber auch Gemütlichkeit und Gastlichkeit.
Das Langhaus im Blockbau-Stil mit einer flachen Tonne ist wahrscheinlich älter. Der hölzerne Dachreiter stammt aus dem Jahre 1865, der westliche Vorbau ist erneuert. Die westliche Hälfte des Schiffes enthält eine große hölzerne Empore auf vier Stützen. Schon auf den ersten Blick erkennt auch ein Laie, dass diese Kirche „anders“ ist. Das betrifft das Schiff, den Turm, die Kuppel und auch das Material, die allesamt aus Holz sind. Sie sieht mit der Stabbauweise eher aus wie eine skandinavische Kirche.
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Einzige Holzkirche Kärntens
Die Kirchenbaukunst geht auf vorromanische Zeit zurück. Die Kirche Dreifaltigkeit am Gray ist aber nicht nur die einzige Holzkirche in Kärnten, sondern auch die südlichste Holzkirche im deutschsprachigen Raum. Das Altarblatt (1720) des Hochaltars mit geschnitzter Blatt- und Bandlwerksrahmung zeigt einen Gnadenstuhl. Den rechten, neo-baroken Seitenaltar schuf im Jahr 1905 Mathias Slama.
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Kärnten heute, 30.9.2020
Am Korb der Kanzel aus dem Jahr 1700 sind zwischen den Statuetten der Evangelisten (Repliken nach Diebstahl der Originale) gemalte Darstellungen der Apostel, Philippus, Jakobus, Andreas und Bartholomäus zu sehen. Die vier um 1740 geschnitzte Konsol-Statuen im Chor stellen die Heiligen Christophorus, Stephanus, Barbara und Donatus dar und stammen von Johann Pacher. Die Kirche besitzt auch ein um 1800 entstandenes Fastentuch des Zentraltyps mit der Kreuzigungsszene in der Mitte und vier Passionsszenen.
Kräutergarten mit 300 Pflanzenarten
Neben der Kirche gibt es einen wunderschönen Kräutergarten. Betreut wird er von Siglinde Salbrechter. Der Garten enthält 300 verschiedene Pflanzenarten aus der Region. Man erfährt hier auch, wie man die Kräuter verwenden kann. Zu finden sind der Gelbe Enzian, der unter Naturschutz steht. Auch der Frauenmantel, die Karde, die Waldengelwurz, Eibisch und Mariendistel findet man im Kräutergarten. Dazu kommen die Tollkirsche und die Balsampappel. Neben der Kirche und dem Kräutergarten gibt es auch einen kleinen Gasthof. Der Betrieb geht auf die Familie Lemesch zurück, die auch mit der Bergbautradition im Raum St. Veiter Raums eng verbunden ist.
Die heilige Messe findet in der Kirche Dreifaltigkeit einmal im Monat statt. Höhepunkte des Kirchenjahres sind der Dreifaltigkeits-Sonntag und der sogenannte „schöne Sonntag“ am Sonntag danach. Dazu kommt die Kräutersegnung am 15. August, der Schutzengel-Sonntag am ersten Sonntag im September und die Mitternachtsmette am 24. Dezember. Mit dem Wallfahrtsort, dem Gasthof und dem Kräutergarten könnte man auch von einer anderen Art der „Dreifaltigkeit“ sprechen.