Leere Liegen und zusammengeklappte Sonnenschirme am Strand
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Urlaub in Italien: Alles ist anders

Italien ist von der Coronavirus-Pandemie besonders hart getroffen worden. Nun gibt es vorsichtiges Aufatmen durch eine Lockerung der Auflagen. Was könnte das aus heutiger Sicht für den für viele Kärntner so liebgewonnenen Sommerurlaub an der Oberen Adria bedeuten.

Noch ist unklar, wann die Badeanstalten in den Nachbarregionen wieder öffnen dürfen. Doch wie könnte ein Tag am Meer zu Zeiten der Coronavirus-Krise aussehen? Durch eine Vorab-Buchung der Tageskarten sollen die Wartezeiten am Eingang der Badeanstalten verkürzt werden.

Belebter Strand vor Coronavirus
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Aufnahme aus dem Jahr 2019, heute undenkbar

Pläne für die Strände

Insgesamt soll die Anzahl der Sonnenschirme verringert werden, geplant ist auch, die Strände in kleine Bereiche zu unterteilen, um die Anzahl der Besucher auf einem Fleck zu verringern. Die erwarteten Einbußen für den Tourismus- und Freizeitsektor in den Nachbarregionen sind enorm, so Hotelbesitzer Vanni Basso aus Bibione: „Wir erwarten uns – wenn alles gut geht – 40 Prozent Touristen im Vergleich zu normalen Jahren.“

Sendungshinweis:

Servus, Srecno, Ciao, 9.5.2020

Ähnlich sehen die Prognosen in Grado aus, sagte Thomas Soyer, der Präsident des Tourismusvereins Grado: „Es kommen nur Stornierungen. Es kommen vereinzelt Anfragen und Reservierungen für die Sommermonate. Aber natürlich von März bis jetzt ist das auf Null heruntergefahren. Es ist, als ob man in eine Schlucht fällt oder mit 200 gegen eine Mauer rast. Wenn man Glück hat, wacht man nachher wieder auf.“

Blick über Strand mit Liegen und Sonnenschirmen ohne Menschen
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Strand an der oberen Adria

Abstand mit Boot leichter

Hotels, Restaurants und Bars haben durch die Coronavirus-Krise Probleme, weiter Personal, Miete und Versicherungen zu bezahlen. Ein Gutscheinsystem soll Abhilfe schaffen. Auch Lignano wäre normalerweise jetzt im Frühsommer beliebter Anziehungspunkt von Urlaubern. Viele haben auch ein Boot hier in den insgesamt sieben Marinas der Umgebung mit 6.000 Bootsanlegeplätzen. Giorgio Ardito, Touristiker in Lignano, sagt, die geltenden Abstandsregeln einzuhalten sei in touristischen Häfen leichter, weil Bootsbesitzer mit ihren Familien separat auf ihren Booten unterwegs sind.

Mann mit Maske spannt Sonnenschirm am Strand auf
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Unternehmer hoffen dennoch auf einige Gäste

Bootsbesitzer dürfen nicht zu den Booten

Freizeitaktivitäten am Wasser wie Fischen und Segeln sind seit dieser Woche wieder erlaubt, aber nur für Italiener. Österreicher müssen zum Beispiel für Instandhaltungsarbeiten am Zweitwohnsitz oder Boot Firmen beauftragen, so Rechtsanwalt Paolo Caneppele. Unternehmer dürften mit genauer Vordefinition zum Boot anreisen, die Reparaturen ausführen und binnen 72 Stunden wieder heimreisen. Der Bootsbesitzer selbst dürfe das – noch – nicht.

Italiener bleiben optimistisch

Eine Lockerung könnte es noch vor dem Sommer geben. Ausnahmen gibt es laut dem Land Kärnten bis jetzt nur für Tages- und Wochenpendler – wie gesagt aus Berufsgründen. Zudem soll der Grenzverkehr auf Almflächen in den Bezirken Hermagor und Villach-Land zur Viehversorgung für 72 Stunden möglich gemacht werden.

Boote in einer Marina
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Auch Kärntner haben Boote an der Adria liegen

Für Urlauber ist weiterhin Geduld gefragt sagt Raul Casadei: „Es wird ein anderer Sommer – aber es wird ein Sommer. Es wird ein bisschen ruhiger, aber wir werden unser Bestes geben und ich versichere Ihnen, dass wir es schaffen werden – alles wird glatt gehen.“