Wenn Ivan Lipic in seiner Werkstatt arbeitet ist er ganz in seinem Element. Einen Kelch zu fertigen braucht Fachwissen, aber vor allem auch Kreativität. Jedes Stück ist ein Unikat, der Weg vom ersten Gespräch über die Skizzen bis hin zur Arbeit und der Endfertigung ein langer Prozess. Werkstoff ist Messing, also eine Legierung aus Kupfer und Zink. Ivan Lipic wollte ursprünglich Autoelektriker werden, da gab es aber keinen Lehrplatz und so landete er bei einem Kelchmacher, der einen Burschen aus der Region als Lehrling suchte.

30 Jahre mit Meister gearbeitet
„Ich bin in diese Werkstatt gekommen und habe erstmals gesehen, was dort produziert wird. Mir war das sofort sehr sympathisch und ich habe mir gesagt, das will auch ich tun. So fing ich an, bei meinem Meister diesen Beruf zu erlernen und habe dreißig Jahre mit ihm zusammengearbeitet.“

Viele Arbeitsschritte nötig
Auf einer Drehbank wird das Messingstück eingespannt und es beginnt gleich die entscheidende Phase der Arbeit, denn aus der Scheibe soll nun der Kelch werden.
Durch die Bearbeitung wird das Metall hart, mit Wärme wird es wieder geschmeidig gemacht. Diesen Vorgang wiederholt Ivan vier- bis fünfmal.
Und wieder geht es zur Drehbank, hier bereitet Ivan den Fuß des Kelches vor: „Wir stellen auch verschiedene andere Gegenstände her, sakrale Objekte, Tabernakel und andere Stücke, die in der Kirche Verwendung finden. Weiters machen wir Gegenstände für die Innenausstattung von Hotels und Banken. Und ich war auch schon sehr viel unterwegs um Kreuzfahrtschiffe mitzugestalten, etwa in Split oder auch in Helsinki.“

Auch das Löten will gelernt sein. Wird nämlich das Material zu heiß, brennt es durch und dann geht die Arbeit im schlimmsten Fall von vorne los. Ivan Lipic ist ein Mann mit Gefühl für die Metallbearbeitung und einem Wissen, das nicht mehr viele haben.

Potica zu Weihnachten
Gerade zur Adventzeit hat Zorka Pozar alle Hände voll zu tun. Potica ist als Kuchen zum Tee oder Kaffee gefragt. In der kalten Jahreszeit kommt dann aber eine Spezialvariante dazu, die Spehovka, und diese Zubereitung zeigt Zorka dem Team aus Kärnten.

Grundlage ist ein Germteig und nur mit der Hand zubereitet: „Bei der Spehovka verwenden wir Mehl, halb glatt, halb griffig, weiters Milch, manchmal auch ein Ei und Butter, aber nicht so viel. Wir haben nämlich genug fette Zutaten, weil wir ja noch Grammeln und Wurst verwenden und das reicht.“
Sendungshinweis:
Servus, Srecnio, Ciao, 14.12.2019
Auch süße Potizen auf Wunsch
Frische Grammeln und grob geschnittene, auch nicht zu magere Wurst, die Spehovka hat es in sich. Die Gäste mögen es deftig, sagt Zorka, da muss genug Fülle drin sein. Zusammengerollt kommt die Spehovka in die Form aus Ton und wird dann im holzbefeuerten Ofen eine gute Stunde gebacken: „Wir haben auch andere Poticen, zum Beispiel Nuss, Mendel, Haselnuss, Rosinen, oder Mohn-Potica, eigentlich fast unendlich viele. Es hängt einfach vom Geschmack ab, was sich jemand wünscht.“
