Die Altstadt wurde aufwändig renoviert und gilt als eine der besterhaltenen in Slowenien. Vieles ist von großer historischer Bedeutung wie etwa der Brunnen, der an den slowenischen Dichter Dragutin Kette erinnert, der dort unzählige Liebesgedichte verfasste.
Das slowenische Rom
Stadthistorikerin Masa Pavlic: Novo Mesto ist mehr als 650 Jahre alt. Die Stadt hat mehrere Namen, so auch das ‚slowenische Rom‘, weil sie auf sieben Hügeln erbaut wurde. Heute ist Novo Mesto ein beliebtes Ausflugsziel voller Geschichte und Kultur und bestens geeigent für einen interessanten Spaziergang durch die Altstadt."
Die Kathedrale zum Heiligen Nikolaus war ursprünglich eine Stiftskirche. 2006 wurde das Bistum Novo Mesto erichtet, damit ist die Kapitelkirche nun auch ein Bischofssitz.
Ein kunsthistorischer Höhepunkt ist das Altarbild des venezianischen Künstler Tintoretto, das der Patriarch von Aquileia nach einem verheerenden Brand dem Kloster in Novo Mesto zur Verfügung stellte. Eine Besonderheit ist die gebrochene Längsachse, und der Chor mit der Orgel ist gegenüber dem Hauptschiff deutlich erhöht.
Archäologische Sammlung im Museum
Gleich neben der Kapitelkirche liegt das „Dolenjski Muzej“, mit einer wertvollen archäologischen Sammlung aus der Region Unterkrain. Neben prähistorischen Werkzeugen wurden auch viele Urnen mit Grab-Beigaben gefunden, die Aufschluss über das Leben der Menschen in der späten Bronzezeit von etwa 1.300 bis 800 vor Christus geben.
Archäologin Petra Stipancic: „Im Museum der Region Dolenjska bewahren wir ein reiches archäologisches Erbe. Es geht dabei um hervorragende Stücke, die an verschiedenen Orten der Region entdeckt wurden. Betonen muss man besonders die Exponate aus der Eisenzeit, und dabei vor allem die Situlae aus Bronze und die Glasperlen aus dieser Zeit.“
Die Situlae aus Bronze wurden in der Hallstattzeit nur bei festlichen Anlässen verwendet, um Wein auszuschenken. In der Region Dolenjska wurden 16 Exemplare gefunden, neun davon sind mit Szenen aus dem Alltagsleben reich dekoriert.
Heimat des Tischweins Cvicek
Eine kulinarische Besonderheit der Region ist der Tischwein Cvicec, den jede Winzerfamilie etwas anders komponiert. Winzer Jernej Martincic wuchs mit dem Weinbau auf dem elterlichen Hof auf. Mittlerweile ist er Experte im Ministerium für Landwirtschaft und berät landesweit Weinbauern. Für ihn ist Cvicek ein Hobby auf höchstem Niveau: „Der Cvicek ist eine Besonderheit unserer Region, wir produzieren ihn aus zwei roten und drei weißen Sorten. Vor allem brauchen wir ein günstiges Klima, gesunde Trauben, eine Verarbeitung mit hoher Qualität und wir vertrauen darauf, dass das Glück mit den Tüchtigen ist.“
Sendungshinweis:
Servus, Srecno, Ciao, 16.11.2019
Jede Sorte wird extra gekeltert
Im Weinkeller der Familie Martincic gibt es sowohl moderne Edelstahltanks, aber auch noch alte Holzfässer. Früher wurden einfach die Trauben der fünf Grundsorten vermischt und zum Cvicek verarbeitet. Heute keltert Jernej jede Sorte extra und geht erst dann an die perfekte Mischung: „Im Jahr 2019 war im Weinberg sehr viel Arbeit. Es war sehr sonnig, doch es gab auch sehr viel Regen. Mit dem Können und der Erfahrung unseres Hauses konnten wir eine sehr gute Qualität der Trauben erzielen. Die Menge war etwas geringer, wir rechnen aber mit einem guten Jahrgang.“ Der Wein sei fruchtig, mit vollem Geschmack.
Auch nach der Traubenernte geht für den Winzer die Arbeit weiter. Jetzt ist die sogenannte Rebschule an der Reihe. Dabei zieht er junge Rebstöcke, die weit über die Grenzen der Alpen-Adria-Region hinaus gefragt sind und sogar nach Frankreich geliefert werden. Trotzdem, sein liebstes Hobby ist und bleibt der Cvicek aus der Region Dolenjska.