Buchautor Kapeller sagte, die Alpen-Adria-Region sei besonders geprägt durch Zeugnisse christlicher Kunst und Kultur, wie Kreuzwege, Taufbecken und Kirchen, die dem Heiligen Martin oder Jakob geweiht sind. Die meisten seien sakrale Kleinode, die an ganz besonderen Orten errichtet wurden.
Martinskirche in Hrenovice
Die erste Kraftquelle ist die Martinskirche in Hrenovice in der Nähe von Postojna. Das Das Gotteshaus dürfte bereits im 10. Jahrhundert als Holzkirche errichtet worden sein, erstmals urkundlich erwähnt wurde es im Jahr 1318. Der Innenraum de Kirche ist ein Stilmix verschiedenster Epochen. Die Martinsstatue stammt aus Südtirol und ist ein Werk von Ferdinand Perathoner.
Vink Lapajne, der Pfarrer des Ortes, sagte: „Für uns ist die Kirche als Zentrum unserer Pfarre sehr wichtig, sie hat ja auch schon ein stolzes Alter. Sie beweist, dass die Menschen in diesem Teil Slowenien schon vor 750 Jahren und mehr hier zuammengekommen sind, um Kraft aus dem Glauben zu schöpfen.“
Baptisterium des Calixtus
Die nächste Kraftquelle liegt in Cividale del Friuli, nördlich von Udine am Fluss Natisone. Der Ort wurde bereits 50 vor Christus als Forum Julii gegründet. Die Blütezeit des Ortes war im sechsten und zehnten Jahrhundert, als Herzogstadt der Langobarden. Aus dieser Zeit stammt auch auch das Baptisterium des Calixtus, das heute im Museo Cristiano, das dem Dom angeschlossen ist, besichtigt werden kann.
Es ist ein achteckiges Becken, das von byzantinischen und orientalischen Schriftelementen geprägt ist. Zur Zeit der Langobarden erfolgten Taufen durch den Einstieg in das Becken und dreimaliges Untertauchen. Das Baptisterium ist geprägt von einer reichen Symbolik, die der Unterweisung der Taufbewerber und der Gläubigen diente, die ja meist weder schreiben noch lesen konnten.
Venzone: Kreuzungspunkt der Pilgerwege
Die Kirche „San Giacomo e Anna“ im Ortsteil Roza von Venzone geht zurück auf das 11. oder 12. Jahrhundert, wurde öfter verändert, verlor aber nie den Charakter einer typisch friulanischen Kirche. In Venzone kamen schon im Hochmittelalter drei Jakobspilgerwege zusammen und führten von dort aus nach Süden.
Sendungshinweis:
Servus, Srecno, Ciao, 26.10.2019
Kärnten: Kreuzweg in St. Stefan
Mit einem Blick auf die Karnischen Alpen beginnt der Kreuzweg in St. Stefan im Gailtal, der hinauf zur Kalvarienbergkirche führt. Vor zwei Jahren wurde mit der Renovierung begonnen und das grenzüberschreitende Projekt „Wege des Geistes“ mit der Gemeinde Malborghetto-Valbruna gestartet. Ziel ist es, die Kontakte noch zu vertiefen, sowohl auf Gemeinde- als auch auf spiritueller Ebene.
Weitere Projekte geplant
Peter Sternig, der Obmann des Pfarrgemeinderates, sagte, weitere Schritte seien eine zweisprachige Broschüre, außerdem ein neuer Wander- und Bilderweg. Fotograf Martin Assam setzte mit viel Gefühl und dem Sinn für die Besonderheiten die Kirchen, Taufsteine und Kreuzwege für das Buch ins Bild. Das stellte auch für den erfahrenen Fotografen eine Herausforderung dar: „Ich bin dort hingefahren und es war eine Überraschung. Ich habe schon gewusst, was gefragt ist, aber es waren neue Orte und ich musste mich rasch in die Situation einfügen. Egal ob Wetter- oder Lichtverhältnisse.“
„Kraftquellen 3“, das Buch beschreibt 100 Ziele im Alpen-Adria-Raum und ist im Hermagoras-Verlag erschienen.