Veteranenkapelle „Mengeska Godba“ beim Musizieren
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Musikalischer Herbstausflug nach Mengeš

In Mengeš in der slowenischen Region Gorenjska oder Oberkrain sorgt die „Veteranenkapelle“ des Ortes für Stimmung und unterstützt ihre jungen Mitglieder. Mengeš war und ist auch bekannt als Stadt der Harmonikabauer. „Melodija Menges“ ist ein Traditionsbetrieb mit einer 70-jährigen Geschichte.

Was bei „Melodija Menges“ 1946 begann, wird heute mit viel Freude zum guten Klang weitergeführt. Eine diatonische Harmonika, bei uns besser bekannt als „Steirische“, besteht aus bis zu 30.000 Einzelteilen. Allein für den Korpus braucht es schon drei verschiedene Holzarten: Fichte, Nuss- und Lindenholz.

Die diatonische Bauweise wurde in Wien entwickelt. Mit solchen Harmonikas wurde dort vorwiegend Volksmusik gespielt und diese bezeichnete man in der Hauptstadt eben als „steirisch“.

Bestandteile von Harmonika von „Melodija Menges“
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Harmonika aus dem Hause „Melodija“

Heute werden nur noch diatonische Harmonikas erzeugt

Ciril Burgar, Direktor von „Melodija“, sagt, zuerst wurden bei Melodija „Klavier-Harmonikas“ hergestellt, dann diatonische und chromatische Harmonikas. Dazwischen haben wurden auch andere Instrumente wie Gitarren, Violinen, Chellos und Kontrabässe, aber auch Mundharmonikas gefertigt. „Seit der Selbständigkeit Sloweniens leite ich den Betrieb und wir stellen wir nur noch diatonische Harmonikas her“, so Burgar.

Janes Per bei den Proben mit der Veteranenkapelle
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Janes Per bei einer Probe mit seinen Musikerfreunden

Service wirkt Verschleiß entgegen

Ist eine Harmonika häufig in Gebrauch, vor allem bei Musikgruppen, die viel bei Festen oder auch Kirchtagen auftreten, muss das Instrument einiges aushalten. Zeigt es dann die ersten Verschleißerscheinungen, ist dann ein Service dringend notwendig.

Sendungshinweis:

„Servus, Srecno, Ciao“, 19.10.19

Zu den Experten in Mengeš bringen viele Musikanten ihre Harmonikas, aber auch so manches Akkordeon findet den Weg auf den Arbeitstisch: Es wird zerlegt, gereinigt, komplettiert und wieder zusammengebaut.

Mitarbeiterin von Harmonikaerzeugung „Melodija Menges“
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Handarbeit nimmt bei „Melodija“ einen hohen Stellenwert ein

Ciril Burgar sagt, der Service-Bereich sei sehr umfangreich: „Die Instrumente kommen praktisch aus der ganzen Welt, auch aus Österreich, denn dorthin haben wir sehr gute Kontakte. Sehr wichtig beim Service ist, dass wir genau sind. Meist handelt es sich um Arbeiten an der Stimmung und der Mechanik und wir tauschen den Balg aus.“

Veteranenkapelle „Mengeska Godba“ beim Musizieren
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Die Veteranenkapelle

Erfahrene Musiker entlasten junge Kollegen

Die Veteranen-Kapelle aus Mengeš rund um die Oberkrainer-Legende Janes Per ist ebenfalls ein klingendes Stück Oberkrain. Sie wurde im Jahr 2000 aus der Stadtkapelle heraus gegründet und ist die erste Veteranenkapelle Sloweniens. Die Musiker sind stolz auf ihre Gemeinschaft und treffen sich regelmäßig zu Proben, treten auch auf und entlasten so die junge Truppe.

Janes Per bei den Proben mit der Veteranenkapelle
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Janes Per bei einer Probe mit seinen Musikerfreunden

Ab 50 gehören Musiker zu „Veteranen“

Bojan Burnik, Präsident Veteranenkapelle, sagt, die Voraussetzung, dass jemand in die Veteranengruppe aufgenommen werde, sei ein Alter von mindestens fünfzig Jahren: „Nach oben gibt keine Begrenzung. Zwei, drei Jahre tolerieren wir gerade noch, aber dann ist ein Musiker nur noch Mitglied der Veteranen.“

Janes Per
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Janes Per

Janez Per: „Wir Veteranen haben ein etwas leichteres Programm. Gespielt wird bei Geburtstagen, Namenstagen und anderen Festen. Dabei lassen wir auch sehr gerne Melodien der Alpen Oberkrainer erklingen, wie etwa ‚Die schöne Urlaubszeit‘.“