Sternwarte in Farra D’Isonzo außen
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Chronik

Sternschnuppenregen in der „Notte di San Lorenzo“

Auch in der Region Friaul Julisch Venetien ist es Brauch, in der „Notte di San Lorenzo“ auf „Sternenschau“ zu gehen. Das ganze Jahr über kann man dies das ganze Jahr über bei einem Besuch in einer der größten Sternwarten samt Planetarium in Farra d’Isonzo bei Görz.

Die Gemeinde Farra d’Isonzo befindet sich nicht einmal zehn Kilometer von Görz entfernt. Knapp 2.000 Menschen leben hier und widmen sich vorwiegend der Landwirtschaft und dem Weinbau. Zwischen den Weingärten eingebettet befindet sich auch das „Osservatorio Astronomico“, also die Sternwarte. Es ist nicht unbedingt ein Ort, wo man eine solche erwarten würde. Aber dass sie genau hier errichtet wurde, geht auf ihre „Gründerväter“ zurück. Einer davon ist Luciano Bittesini.

Teleskop in der Sternwarte von Farra d’Isonzo
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Vor mehr als 50 Jahren war es – erzählt er – dass er und seine Freunde als Jugendliche damit begannen, sich mit der Astronomie auseinanderzusetzen. Einer von ihnen hatte ein Teleskop und sie gründeten den Verein, der sich noch heute um die Sternwarte kümmert. Als ihnen später eine Bäuerin das kleine Grundstück inmitten der Weingärten zur Verfügung stellte war ihnen rasch klar: hier müssen wir die Sternwarte bauen, erinnert sich Luciano Bittesini. Schrittweise wurden die Geräte angeschafft und später kam sogar eigenes Planetarium dazu, das auch besichtigt werden kann.

Bewegungen von Asteroiden und Kometen wird erforscht

Seit den 1990er Jahren wird hier auch erforscht, wie sich Kometen und Asterioden im All bewegen. 220 dieser Erscheinungen wurden von Farra d’Isonzo aus schon dokumentiert. Damit befindet sich die Sternwarte an 56. Stelle im weltenweiten Vergleich.

Sendungshinweis:

Servus, Srecno, Ciao, 3.8.2019

Aber zurück zur „Notte di San Lorenzo“ – auf Deutsch „Die Nacht des heiligen Laurentius“. Sie geht auf den Todestag des Heiligen zurück, der am 10. August 258 eines Märtyrertodes starb. Die vom Himmel fallenden Sternschnuppen werden als die Tränen des heiligen Laurentius bezeichnet. In der Fachsprache heißen sie „Perseiden“.

Perseiden mit freiem Auge sichtbar

Man sieht sie auch mit freiem Auge und braucht kein Teleskop dazu, sagt Luciano Bittesini. Heuer gibt es einen kleinen Haken: Der bevorstehende Vollmond am 15. August wird die die Sichtbarkeit der Perseiden beeinträchtigen: „Zu sehen sein werden nur die hellsten Sternschnuppen, die den Mond überstrahlen“, sagt Luciano Bittesini.

Den Höhepunkt dürfte der Sternschnuppenregen in der Nacht vom 12. auf 13. August erreichen, wo im „Osservatorio Astronomico“ in Farra D’Isonzo eine spezielle Führung für Interessierte auf Italienisch stattfindet.

Sternwarte in Farra D’Isonzo außen
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Gemeinsam mit Freunden wird „Sternderl geschaut“

Doch auch in den Nächten davor und danach lohnt sich ein Blick in den Nachthimmel, sagt Sabrina Pellizon aus Mossa und erklärt, wie sie – gemeinsam mit ihren Freunden – auf „Sternenschau“ geht: „Man sucht sich einen ruhigen, nicht zu hellen Ort aus und beobachtet – am besten auf einer Decke, bei einem Gläschen Wein – den Himmel.“

Hat dann jemand tatsächlich das Glück und sieht eine Sternschnuppe wird angestoßen – und man darf einen Wunsch äußern. Auf eine reichhaltige Ernte hoffen diese Aroniabauern aus Lucinico bei Görz. In den nächsten Tagen geht es los. Nach einem regenreichen Frühjahr sind die Aussichten nicht schlecht, sagt Samo Sanzin: „Die Qualität der Beeren sieht gut aus, weil es mit rund 30 Grad nicht so heiß ist wie in anderen Sommern. Wir hatten auch alle 10, 15 Tage Regen – das ist gut für die Aronia. Wir gehen davon aus, dass es heuer ein guter Jahrgang ist.“

Die Aronia-Beere gilt reich an Antioxidantien, Vitamin K und Eisen und wird hier – nach der Ernte – nach höchsten Qualitätsstandards zu Säften, Tees und Kosmetika verarbeitet.