Gudrun Maria Leb steht in Wiese
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Aufgezeigt zieht Bilanz

Seit fast zweieinhalb Jahren zeigt ORF Kärnten-Redakteurin Gudrun Maria Leb immer dienstags auf, was so alles schief laufen kann und versucht einen Ausweg zu finden. Vor der Sommerpause zieht sie Bilanz, was aus den jüngsten Beschwerden geworden ist.

In St. Georgen wird inzwischen auf Hochdruck gebaut. Die Stadt Villach erließ den Baubescheid, obwohl „Aufgezeigt“ belegte, dass die winkelige Wohn- und Spielstraße Grubenweg als Baustellenzufahrt völlig ungeeignet sei. Der Alltag auf der Baustelle beweist das: Die Laster fahren über den Ackerweg.

Die Stadt Villach verpasste die Chance, dass das Bauunternehmen den Weg über das Feld als fixe Zufahrt zu den neuen Häusern und auf eigene Kosten errichtet. Dass der Weg nach Abschluss der Bauarbeiten wieder Acker wird glaubt hier niemand, sagt Anrainer Erwin Trügler: „Ich glaube, der Weg wird bleiben. Die Anrainer sind mit dieser Lösung sehr zufrieden.“ – mehr dazu in Aufgezeigt: Streit um Baustellenzufahrt(kaernten.ORF.at; 19.3.19)

Aufgezeigt Fall: Streit um Baustellenausfahrt in St. Georgen bei Villach
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Die Laster fahren großteils über den Ackerweg, wie auch aus der Vogelperspektive erkennbar ist

Fall um Schälschäden glich Detektivarbeit

War es der Hirsch oder doch die Ziege? Diese Frage galt es bei Geschichte am Reisberg hoch über Wolfsberg herauszufinden. Die Jungbäurin Stefanie Pirker hatte von den Jägern Entschädigung gefordert, weil in ihrem Wald massive Wildschäden auftraten – mehr dazu in „Aufgezeigt:“ Wer hat die Bäume geschält?(kaernten.ORF.at; 2.4.19)

Die junge Frau blitzte aber ab, weil der Jagdobmann behauptete, dass die Ziegen von Stefanie Pirkers Hof die Fichten geschält hätten. Der vom ORF Kärnten zu Rate gezogene Wildbiologe konnte das widerlegen. Er fand an den geschälten Stämmen Haare, die eindeutig Rotwild zuzuordnen sind.

Stefanie Pirker bekam schließlich doch noch eine Entschädigung für die Schälschäden. Wichtiger war ihr aber, dass sie von den Jägern endlich ernst genommen wird. Sie sagte, sie wolle mit niemandem streiten.

Gudrun Maria Leb steht in Wiese
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Gudrun Maria Leb blickt zurück auf viele geglückte Vermittlungsversuche bei „Aufgezeigt“

Siedlung am Waldrand bekommt doch Kanal

Die Gemeinde Lavamünd wollte in Unterholz im Lavanttal aus Kostengründen den Kanal für eine Siedlung am Waldrand nicht anschließen, obwohl es nur 700 Meter bis zur nächsten Anschlussstelle sind – mehr dazu in Kein Anschluss an Gemeindekanal (kaernten.ORF.at; 4.6.19).

Die Unterholzer wollen auf gar keinen Fall eine Kleinkläranlage bauen. Inzwischen ist hier einiges passiert, sagt Andreas Ninaus. Es sei schon alles vermessen worden. Möglich ist das, weil in Lavamünd nicht nur Kanal, sondern auch der Hochwasserschutz von ein und derselben Firma gebaut wird. Durch die Synergie wird der Kanal doch kostengünstiger als vorher geschätzt und deshalb wird die Waldrandsiedlung jetzt doch an den Kanal angeschlossen.

Besprechung im Haus von Partyköchin Yulia Haybäck
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„Aufgezeigt“ widmete sich auch dem Brand im Aus von Yulia Haybäck

Erster Schritt für Schadenersatz nach Wohnhausbrand

Gar nicht einsichtig zeigte sich dagegen die VAV-Versicherung bei der „Aufgezeigt“-Anfrage nach dem Vollbrand in Kostenberg bei Velden. Bei dem Brand im Haus der Partyköchin Yulia Haybäck entstanden vor zweieinhalb Jahren sind rund 600.000 Euro Schaden entstanden. Die VAV bezahlte zwar den Großteil bezahlt, aber 100.000 Euro fehlten beim ersten Besuch von Gudrun Maria Leb immer noch. Yulia Haybäck sagte, das sei „verdammt viel Geld“.

Haybäck führt ein Verfahren gegen die VAV, um das Geld zu bekommen. Die VAV wollte nicht dazu Stellung nehmen, aber erkannte weitere 40.000 Euro an und bezahlte sie – mehr dazu in Aufgezeigt: Versicherungsstreit nach Brand (kaernten.ORF.at; 15.6.19).