Einsteigen der Radfahrer in den Zug
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Neue Zugverbindung für „Dreiländer-Radler“

Italien, Slowenien und Kärnten rücken durch eine neue Zugverbindung näher zusammen: An den Wochenenden und an Feiertagen können Radfahrer mit dem Zug zwischen Villach, Tarvis und Jesenice hin- und herreisen.

Vier Mal pro Tag gibt es neue Verbindungen zwischen Villach und Tarvis, sowie zwischen Villach und Jesenice. Ausgangspunkt und Zielort sind frei wählbar. Zwischen Rosenbach in Kärnten und Tarvis können Fahrgäste an allen Bahnhöfen zu- oder aussteigen.

Immer mehr Radfahrer fahren auch Bahn

Radfahrer können zum Beispiel um 8.15 Uhr von Villach nach Tarvis fahren und von dort den 41 Kilometer langen Radweg entlang der Save bis nach Jesenice benutzen. Oder auch umgekehrt. „Sie fahren in der Früh um 8.45 Uhr nach Jesenice und fahren in die andere Richtung nach Tarvis und vielleicht sogar auch mit dem Fahrrad nach Villach retour. Viele Möglichkeiten und das vier Mal am Tag“, so Reinhard Wallner von den ÖBB.

Radfahrer sitzen im Zug nach Slowenien
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Radler auf dem Weg nach Jesenice

Er sagt, in den letzten Jahren habe es massive Zuwachsraten bei den Radfahrern zu verzeichnen: „Im letzten Jahr waren es knapp unter 100.000 Fahrräder, die wir transportiert haben. Der Trend geht weiter in diese Richtung. Wir rechnen heuer mit 120.000 bis 130.000 Fahrrädern.“

Platz für 120 Fahrräder

In den Zügen ist Platz für 120 Fahrräder. Durch die neue Verbindung ist es erstmals möglich, Räder auch bei Fahrten durch den Karawankentunnel mitzunehmen.

Neben dem bereits etablierten Alpe-Adria-Radweg, der bis ans Meer führt, sollen dadurch auch Orte wie Tarvis, Kranjska Gora, Jesenice und Villach für die ganze Familie mit dem Rad erreichbar werden.

Kranjska Gora Dorfplatz
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Max Strafinger aus Landskron sagt, er sei die Strecke schon oft mit dem Auto die Strecke abgefahren: „Ich habe die kulinarischen Highlights dieser Region genossen. Wenn das jetzt auch mit dem Fahrrad möglich ist, dann kann man ein bisschen was Sportliches auch tun, um die Kalorien wieder etwas abzubauen.“

Ingrid Sieder aus Gmunden freut sich über die Möglichkeit, „nebenbei“ zwei andere Sprachen und Kulturkreise kennenzulernen.

Fahrt durch Weinberge mit dem Rad
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Radfahrer als Urlauber der Zukunft

Kärnten will dadurch weitere Naturliebhaber und Aktivurlauber als Gäste gewinnen, sagte Christian Kresse, Geschäftsführer der Kärnten Werbung: „Die Frage der Mobilität in Verbindung mit Radfahren gewinnt besonders an Bedeutung. Das sind die Zukunftsthemen, auf die wir in Kärnten setzen müssen.“

Mehr als 40 Prozent der Gäste würden schon das Rad im Urlaub nutzen und neun Prozent seien mit E-Bikes unterwegs.

Sendungshinweis:

Servus, Srecno, Ciao, 22.6.2019

Erfahrungsaustausch unter Nachbarregionen

Für Kresse verlaufe die Kooperation mit den Nachbarregionen positiv. Lucio Gomiero, Generaldirektor von „Promoturismo FV“ sagt, auch die Italiener würden dem E-Bike-Trend folgen. Derzeit werde daran gearbeitet, die Beschilderung entlang der Wege zu verbessern: „Wir orientieren uns daran, was in den Nachbarregionen gemacht wird.“

Brücke über die Save
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Mobilitäts- und Tourismuslandesrat Sebastian Schuschnig (ÖVP) sagte, dass Tourismus nicht zwingend an der Landesgrenze Ende: „Bislang war es ja leider nicht möglich, in Zügen, die durch den Karawankentunnel fahren, Fahrräder mitzunehmen. Dieses Angebot wird jetzt geschaffen und ich glaube alle Regionen profitieren davon.“

Radeln entlang ehemaliger k&k-Bahn

In Tarvis können Leihräder ausgeborgt und später in Kranjska Gora wieder zurückgegeben werden. Dann steht dem Radfahrvergnügen im Dreiländereck nichts mehr im Wege – zum Beispiel bei einem Abstecher zu den Weißenfelser Seen.

Reinhard Fischer aus Hohenthurn erkundet die Gegend am liebsten auf eigene Faust und schätzt, dass trotz des großen Zulaufs nach wie vor die Radwege genügend Platz bieten würden: „Man ist mitten in der Natur. Das ist ein Traum. Die Berge, die Seen, die Radwege sind perfekt markiert.“

Radfahrer
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41 Kilometer sind es von Tarvis nach Jesenice. Der Weg führt entlang der ehemaligen k&k-Bahn. Katharina Spanring aus Villach sagt, die Strecke sei sehr schön: „Es geht immer relativ flach dahin. Es sind natürlich ein paar Steigungen auch dabei. Mit einem E-Bike ist das überhaupt kein Problem, aber auch mit dem normalen Fahrrad ist das absolut bewältigbar.“

Radlertreff in Kranjska Gora

Kranjska Gora entwickelte sich in den letzten Jahren zu einem beliebten Radler-Treff. Kärnten will diesem Beispiel folgen, sagt Paco Wrolich, Radkoordinator der Kärnten Werbung: „Der Drauradweg bei uns, der Alpe-Adria-Radweg. Da müssen wir uns nicht verstecken. Auch wir haben irrsinnig viele Leute auf diesen Radwegen – nicht nur Gäste, sondern auch Einheimische und ich kann die Dreiländerrunde ans Herz legen.“

Weiter geht es entlang des Save-Flusses bis nach Jesenice. In einem Museum können Besucher erfahren, wie das Leben hier früher einmal war, als die Eisenerzeugung in Jesenice ihre Hochblüte erlebte. Nena Koljanin vom Tourismusbüro Jesenice sagt, sie sei sehr froh über die Kooperation mit den Nachbarregionen: „Drei Länder, zwei Bahnhöfe und ein verbindender Radweg. Das ist für mich etwas Besonderes.“

Angebot an Wochenenden und an Feiertagen

Bis Anfang September – jeweils an den Wochenenden und Feiertagen – können Radfahrer die neue Zugverbindung im Dreiländereck nutzen.

Zum Sommer gehört für viele Kärntner der Sprung ins kühle Nass – an den zahlreichen Badeseen hier in Kärnten oder im Urlaub am Meer. In der Sonne zu liegen und die Seele baumeln zu lassen sind ja im Urlaub ein Klassiker. Im Badeort Lignano wartet auf die Besucher heuer viel Neues – auch, um sich sportlich im Wasser zu betätigen.

Wassersportler auf Segelbooten
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Unter professioneller Anleitung sammeln diese Kinder erste Erfahrungen beim Segeln

Zuerst Plantschen – dann Schwimmen… viele Kärntner verbringen ihren Sommerurlaub jedes Jahr hier an der oberen Adria.

ZWei Mädchen sitzen am Strand im Wasser
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Ein Tag am Meer

An den Verleihstationen – direkt am Strand – kann die Ausrüstung für viele Wassersportarten ausgeborgt werden.

Beim „Sand-Biking“ werden Fahrräder mit besonders dicken Reifen für Erkundungstouren durch die Sanddünen genutzt. Der beste Zeitpunkt dafür sind die frühen Morgenstunden, wenn am Strand noch wenig los ist.

Pärchen beim Radeln am Strand
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Sandbiking
SUP Paddler älteren Semsters
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Stand-Up-Paddling ist auch hier gerade sehr gefragt.

Befestigte Radwege über 20 Kilometer

Die befestigten Radwege sind in Lignano 20 Kilometer lang. „X-River“ verbindet das Ufer des Tagliamento-Flusses mit Radwegen an der Küste der Region Veneto. So kann man von Lignano aus auch nach Bibione fahren und wieder retour. Es gibt auch organisierte Touren in der Lagune oder entlang des Flusses Stella – nicht nur per Rad, sondern auch mit dem Boot.

Vom Alten Hafen, dem Porto Vecchio, aus können Ausflüge unternommen werden – hier liegen rund 6.000 Boote, einige davon kann man auch ausborgen.

Marina Lignano
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Erholung bei einem Urlaubstag in Lignano

Wer Erholung sucht hat in eigenen VIP-Bereichen Gelegenheit dazu und bei einer Massage im Jacuzzi mit Meerblick klingt ein abwechslungsreicher Urlaubstag in Lignano ganz entspannt aus.