„Masi“ prägen Ortsbild von Toppo
Gleich unterhalb der Kirche von Toppo befindet sich die „Via dei Masi“ - auf den ersten Blick eine Häuserfront, die ein bisschen an jene von Straßendörfern aus dem Burgenland erinnert. Mit dem Unterschied, dass die Häuser meist mehrere Stockwerke haben. Diese Gebäudeform hat ihren Ursprung im Mittelalter - sie kennzeichnet ein begrünter, meist liebevoll gestalteter Innenhof.
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Meist haben die „Masi“ im Anschluss an die Grünfläche einen eigenen, abgetrennten Bereich für die landwirtschaftlichen Geräte. Dahinter wurden früher - auf einer separaten Grün- und Weidefläche - die Tiere gehalten.
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Seit 2012 Teil der „schönsten Dörfer Italiens“
Vizebürgermeisterin Violetta Traclò ist stolz auf eine besondere Auszeichnung, die der Ort trägt: „Seit 2012 zählt Toppo zu den schönsten Dörfern Italiens. Wir sind sehr stolz darauf. Es ist eine Vereinigung die, es sich zum Ziel gesetzt hat, kleine Ortschaften wie Toppo bekannter zu machen, weil sie von großem historischem und kulturellem Interesse sind. Sonst besteht die Gefahr, dass sie wegen ihrer Randlage von Touristen ‚übersehen‘ werden.“
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Geldfälscher waren im Castello di Toppo aktiv
Der Name des Ortes geht auf das friulanische Wort “Tóp” zurück - ein Begriff langobardischen Ursprungs, der für Hügel steht. Gemeint ist jene Erhöhung, wo im zwölften Jahrhundert die Burg - an einer strategisch wichtigen Stelle entlang der „strada della pedemontana pordenonese“ - errichtet wurde.
Sendungshinweis:
„Servus Srecno Ciao“, 14.7.2018
Bei Ausgrabungen kamen für die Forscher interessante Details zutage. Im Turm der Burg soll sich eine illegale Münzprägestätte befunden haben, erzählt Archäologe Luca Villa: „Wir haben hier Spuren entdeckt, die darauf schließen lassen. Darunter befanden sich Bronzestücke, Rohlinge und Arbeitsgeräte. Die Münzen, die hier erzeugt wurden, waren allerdings nicht jene des Patriarchen - unter den Fälschungen waren auch zwei österreichische Münzen. Sie stammten “
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Ausflüge zu Fuß oder mit dem Rad
Im nächsten Jahr sollen diese und weitere Fundstücke in einem kleinen Museum im Palazzo Toppo-Wassermann für Besucher zugänglich gemacht werden.
Toppo ist beliebt unter Wanderern und Radfahrern. Ein Rund-Radweg führt - entlang alter Dörfer, Wiesen und Felder - von Toppo aus nach Travesio, Molevana und Usago zurück nach Toppo. Eine kleine Brücke, auch „puntìc“ genannt, die über den Cosa-Bach führt, ist ein beliebter Platz für eine Rast inmitten unberührter Natur.
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Paradies für Drachenflieger
Der Monte Valìnis ist Anziehungspunkt für Gleitschirm- und Drachenflieger. Zahlreiche Sportler aus Österreich kommen regelmäßig hierher, um sich mit ihren Fluggeräten in die Lüfte zu begeben. Ende Juli finden hier die Qualifikationen für die Weltmeisterschaft 2019 statt.
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Altes hat hier einen besonderen Stellenwert
Natürlich gibt es auch in Toppo einige typische Gerichte, die Besucher unbedingt probieren sollten. Doriana Bertin betreibt mit ihrer Familie den Agriturismo „Alle Genziane“ / „Zum Enzian“: "Hier stecken viele Gefühle und Erinnerungen an Früher mit drinnen. Hier befand sich der Stall unserer Großeltern, mit elf, zwölf Kühen und ihren Kälbern. Wir wollten diese Gegebenheiten bewahren - auch aus Respekt für unsere Vorfahren. Es lebt zwar keiner mehr von ihnen, aber wir tragen die Erinnerung in unseren Herzen - und diese möchten wir auch weiterleben lassen.”
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„Formaggio salato“ würzt Spezialitäten
So hütet Doriana Bertin auch die Rezepte ihrer Großmutter wie einen Schatz. Sie verwendet ausschließlich Produkte aus der näheren Umgebung und es kommt bei ihr nur Fleisch vom eigenen Bauernhof auf den Teller.
„Wir verwenden Kräuter zum Konservieren - Knoblauch oder viele andere Kräuter, die hier wachsen. Als Hauptgerichte seriveren wir Gnocchi, die wir aus alten Kartoffelsorten aus der Gegend machen und es gibt auch eine Frittata, die mit Käse aus dem Val Cosa verfeinert wird“, sagt die Wirtin.
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„Formaggio salato“ wird dieser Käse genannt. Es handelt sich dabei um einen gesalzenen Weichkäse. Er reift in einer speziellen Lake aus Wasser, Salz, Milch und Schlagobers. In einer Form aus Lärchenholz entwickelt er seinen Geschmack - mit dem er typischen Gerichten aus der Region eine besondere Würze verleiht.
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