Österliche Kloppenspitze aus Idrija

In der Ortschaft Idrija ist es eine 300 Jahre alte Tradition, zu klöppeln. Die Arbeiten für die österliche Dekoration sind in vollem Gange, auch die kulinarischen Vorbereitungen für das Osterfest laufen.

Geklöppelt wird in Idrija das ganze Jahr über und auch die Kinder in der Schule sind mit Fleiß dabei. Die gut dreihundert Jahre alte Tradition des Ortes wird von einer zur nächsten Generation weitergegeben und bleibt so erhalten.

SSC Idrija Ostern Klöppeln

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Gerade vor Ostern wird besonders fleißig gearbeitet, soll doch das eine oder andere Deckerl oder Geschenk für die Festtage fertig werden.

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Die Kinder lernen drei Jahre lang klöppeln

Klöppellehrerin Aleksandra Pelhan: „Die Kinder werden in der Klöppelschule im ersten Jahr angemeldet und arbeiten dann. Nach einer dreijährigen Ausbildung können sie schon so viel, dass sie das für Idrija typische Klöppelspitzen-Muster beherrschen. Dann wird die Ausbildung jährlich erweitert. Auch im Gymnasium können sie die Klöppelschule weiter besuchen und später dann sogar selbst unterrichten.“

Sendungshinweis:

Servus, Srecno, Ciao, 24.3.2017

Schule wurde 1876 gegründet

In den ehemaligen Räumlichkeiten der Klöppelschule, die 1876 gegründet wurde, ist zurzeit die Ausstellung „Schau her, was ich kann“ mit Werken der jungen Künstler zu sehen. Ob Osterhase oder Eiform, die Spitzentechnik ist vielfältig und lässt der Phantasie freien Raum.

SSC Idrija Ostern Klöppeln

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Auch im Stadtmuseum im Schloss Gewerkenegg dreht sich alles um die alte Handarbeit. Idrija war ja ursprünglich ein Bergbauort, das Spitzenklöppeln hat sich parallel als Frauenarbeit entwickelt. Zunächst waren es Bänder, die geklöppelt wurden und das als Meterware in stundenlanger Arbeit. Im Lauf der Zeit veränderten sich dann die Muster. In sich geschlossene Stücke wurden geklöppelt, rund oder eckig, wie es die Kunden wünschten. Bald wurden die Muster dann noch komplizierter und feiner, eine Herausforderung für die Klöppelfrauen.

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Ausstellung der jungen Klöpplerinnen

Zubrot für karges Berbmannseinkommen

Mirjam Gnezda Bogotaj vom Stadtmuseum: „Das Klöppeln hat in Idrija Tradition. Schon vor mehr als dreihundert Jahren haben die Frauen und Mädchen mit dieser Heimarbeit begonnen. Mit dem Verkaufserlös konnten sie für die Familien Lebensmittel, Schuhe und Bekleidung kaufen, denn die Löhne der Männer, die im Bergbau gearbeitet haben, waren immer sehr karg.“ Geklöppelte Spitzen zierten auch Messgewänder, in der Osterzeit natürlich mit speziellen Mustern. Heute noch werden uralte Weihkorbdecken mit Spitzen von Generation zu Generation weitergegeben.

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Die Form der Zlikrofi erinnert an Napoleons Hut

Festtagsspeise Zlikrofi

Doch nicht nur das Klöppeln gehört in Idrija zum Osterfest, sondern auch die Zlikrofi. Sie wen im „Kendov Dvorec“, erstmals 1377 erwähnt, zubereite. Über Jahrhunderte war es ein bäuerliches Gut, mittlerweile ein Fünf-Sterne-Hotel, in dem die Tradition hochgehalten wird.

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Österliche Spezialitäten im ehemaligen Gutshof

Küchenchef Franc Piuk bereitet die Speise, die ursprünglich nur an Festtagen als Beilage zu verschiedenen Fleischgerichten oder ganz einfach mit Butter serviert wurde: In einen ausgewalkten Nudelteig kommen Bällchen mit Kartoffelfülle, dann werden die Zlikrofi kunstvoll geformt. Sie sollen an den Hut Napoleons, der einmal in Idrija gewesen sein soll, erinnern. Früher aß man zu Ostern auch gerne geräuchertes Lamm im Teigmantel. Danach kommt die klassische Potice, entweder mit Apfel- oder der traditionellen Nussfülle.