Neues Museum macht Schiffsbau erlebbar

In den vergangenen hundert Jahren sind in Monfalcone zahlreiche bedeutende Schiffe entstanden. Im neuen Museum „MuCa“ wird dieser für die Stadt bedeutsame Industriezweig hautnah erlebbar gemacht.

Im Villaggio di Panzano hat heute das Museo della Cantieristica di Monfalcone (MuCa) seinen Sitz. Dort wurde im Jahr 1907 das „albergo degli operai“, das „Arbeiterhotel“, eröffnet. Zu Spitzenzeiten lebten dort 700 ledige Männer. Jene, die eine Familie gründeten oder leitende Positionen inne hatten, konnten sich ein kleines Häuschen kaufen.

Muca Museo della Cantieristica Monfalcone

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Das „albergo degli operai“ in Monfalcone

Muca Museo della Cantieristica Monfalcone

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Die Zimmer waren einfach, aber für damalige Verhältnisse komfortabel.

Kleine Stadt mit großem Freizeitangebot

So entstand eine kleine Stadt unweit der Schiffswerft. Die Gebrüder Cosulich, die Gründer der Werft, wollten für ihre Mitarbeiter ideale Arbeits- und Lebensbedingungen schaffen.

Sendungshinweis:

Servus, Srečno, Ciao, 17.2.2018

Führerin Giulia Norbedo: „Es gab im Viertel viele Geschäfte, eine Schule, eine Bibliothek und ein Theater, das später bei einem Bombenangriff zerstört und nie wieder aufgebaut wurde. Das Leben abseits der Arbeit war sehr abwechslungsreich. Die Firmenchefs waren sehr sozial. Es gab auch Sportmöglichkeiten und Bäder für Kinder und Erwachsene.“

Muca Museo della Cantieristica Monfalcone

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Badevergnügen in der Freizeit

Muca Museo della Cantieristica Monfalcone

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Das Theater

Einblick in Leben und Arbeiten anno dazumal

Das Museum will die „goldenen Zeiten“ des Schiffsbaues hier in Monfalcone Revue passieren lassen. So wird - auch mit Multimedia-Technik - dargestellt, wie das Leben und Arbeiten hier früher einmal war.

Muca Museo della Cantieristica Monfalcone

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Die Besucher erfahren auch, welche Schiffe hier vom Stapel gelaufen sind. Waren es zuerst wurden hier während der Kriegszeit auch Flugzeugträger gebaut.

Führer Giulio Princic: „Nach dem zweiten Weltkrieg entstanden in der Reederei viele Frachter - später widmete man sich dann den Passagier- und Kreuzfahrtschiffen. Auf geschichtliche, aber auch technologische Entwicklungen wurde immer reagiert.“

Werft Monfalcone Museo Cantieristica MuCA

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Noch heute „Wiege“ vieler Kreuzfahrtschiffe

Bis 30. März zeigt eine Sonderschau die Meilensteine aus dem Leben und Wirken von Marcello Mascherini, der zahlreiche Überseedampfer künstlerisch mitgestaltete.

Das „albergo degli operai“ wurde im Zweiten Weltkrieg teilweise zerstört. Nach dem Krieg wurden darin obdachlose Kriegsopfer untergebracht; es verlor seine ursprüngliche Funktion. Ein Teil des Gebäudes ist noch heute im Besitz der Werft Fincantieri, die Gemeinde Monfalcone besitzt den Rest und eröffnete im Vorjahr das Museum. Gleich daneben werden noch Kreuzfahrtschiffe gebaut - wie zuletzt die MSC Seaside und derzeit die MSC Seaview. Fast zeitgleich wird an drei Schiffen gearbeitet. Es ist einer der größten Industriezweige der Region - je nach Produktionsaufkommen in der Werft steigt die Einwohnerzahl von Monfalcone um bis zu 10.000 Menschen.

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Stadt und Werft gehören untrennbar zusammen

Paola Tessaris, Verantwortliche der Sozial- und Kulturabteilung der Gemeinde Monfalcone: „Während früher Leiharbeiter aus Friaul, aber auch aus anderen Regionen Italiens angeheuert wurden, kommen sie heute aus aller Welt. Das prägt auch das soziale Gefüge in der Stadt.“

Kulturreferent Michele Luise: „Die Werft kann nicht getrennt von der Stadt gesehen werden - genauso wenig wie die Stadt nicht ohne Werft funktioniert. Früher befand sich der Stadtteil von Panzano noch etwas außerhalb - heute ist er quasi im Herzen der Stadt.“ So sind in Monfalcone Tradition und Moderne des Schiffsbaus dicht nebeneinander zu erleben.

Kontakt:

MuCa -Museo della Cantieristica di Monfalcone
Via del Mercato 3
Panzano 34074 Monfalcone
Telefon: + 39 0481 494 375
info@mucamonfalcone.it
mucamonfalcone.it