Ausflug nach Santa Maria del Gruagno

Udine ist ja für viele Kärntner ein beliebtes Ausflugsziel. Unweit davon, in der Gemeinde Moruzzo, liegt die Ortschaft Borgo di Santa Margherita del Gruagno. Sie hat eine wechselvolle Geschichte hinter sich und ist ein beliebtes Ausflugsziel unter den Einheimischen.

Die Gemeinde Moruzzo befindet sich etwa 16 Kilometer nordwestlich von Udine und hat 2.400 Einwohner. 762 wurde der Ortsteil Grobanges erstmals urkundlich erwähnt.

Sendungshinweis:

„Servus, Srecno, Ciao“, 21.10.2017

Der mittelalterliche Charakter ist noch heute sichtbar, zum Beispiel anhand einer „jevade“, einer Straße, die seit dem Mittelalter in den Ortskern führt.

Schon aus dem Spätmittelalter gibt es Belege über eine befestigte Siedlung. Überreste des Mauernringes sind noch heute sichtbar. Die hölzernen Balken in den weitläufigen Steintoren gehen auf das Jahr 1506 zurück.

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„Levade“ wird im örtlichen Dialekt die mittelalterliche Steinstraße genannt

Strategischer Aussichtspunkt

Keine Überreste gibt es mehr vom Schloss von Gruagno. 983 wurde es erstmals erwähnt. Der Name wird aus dem Lateinischen abgeleitet und steht für Kreuzung von vier Straßen.

Maria Paola Frattolin, Präsidentin „Itineraria FVG“: „Hier befinden wir uns an einem Knotenpunkt, der von Aquileia und Concordia - teilweise entlang des Tagliamento-Flusses - in Richtung Norden führten. Auf den Hügeln von Fagagna, Moruzzo, Brazzacco und Santa Margherita del Gruagno errichteten die Römer Aussichtstürme. Sie halfen ihnen dabei, das Gelände ringsum zu überwachen und zur Nachrichtenverbreitung.“ Berechnungen haben ergeben, dass es damals gut einen Tag dauerte, um eine Nachricht von Aquileia bis in die Gegend von Tarvis zu verbreiten.

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Die Kirche von Santa Margherita del Gruagno von innen

Schloss musste Kirche weichen

Um 1300 nahm die Wichtigkeit des Schlosses zunehmend ab. „Es geriet immer mehr in Vergessenheit und wurde irgendwann komplett abgetragen, um die Pfarrkirche zu errichten. Wir haben also hier im Ort heute statt eines Schlosses die Kirche“, erzählt Frattolin. Das Gotteshaus ist noch heute schon von Weitem sichtbar und prägt das Bild in „Santa Margherita del Gruagno“.

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An schönen Tagen sieht man von hier aus bis ans Meer.

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