Ausgrabungen auf der Planina Kuhinja

Auf der Planina Kuhinja, der Küchen-Alm, hoch über dem Soca-Tal haben schon in prähistorischer Zeit Menschen geleb und ihre Spuren hinterlassen. Seit Jahren interessieren sich Archäologen dafür und haben einige interessante Stücke aus längst vergangener Zeit gefunden.

Janez Bizjak war viele Jahre Direktor des Nationalparks Triglav. Mit seinem Kärntner Freund Gerhard Leeb aus Villach verbindet ihn die Liebe zu den Alpen. Die „Planina Kuhinja“, die Küchen-Alm, in einer Seehöhe von 990 Metern zog bereits zu Urzeiten Menschen. 2001 wurden dann - eher durch Zufall - durch den Archäologen Ivan Turk die ersten Spuren einer Höhenbesiedelung entdeckt, als er vom Gipfel des Berges Krn abstieg.

„Danach kontaktierte er meinen Freund Jamnik und mich, damit wir auch nach möglichen Spuren aus dem Mesolithikum suchen. In fünf Jahren konnten wir noch weitere acht Fundstellen ausfindig machen“, erzählt Janez Bizjak.

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Janez Bizjak und seinen Kärntner Freund Gerhard Leeb auf der Planina Kuhinja

Warum es Steinzeit-Menschen auf die Berge zog

Er kann sich noch gut erinnern, wo er das erste wertvolle Stück gefunden hat. Oft sind es Stellen, die von den Tieren umgegraben werden. Ein gutes Auge braucht man auch, denn die steinzeitlichen Spuren sind eher unscheinbar. Nun stellt sich die Frage, warum die Menschen auf die Bergen zogen.

Sendungshinweis:

SSC, 14. Oktober

Bizjak erklärt, dass es für die Besiedelung zwei Theorien gibt: „Die erste ist, dass die Menschen aus den warmen, friulanischen Tälern im Sommer auf die kühle Alm kamen. Eine zweite besagt, dass sie in einer dauerhaften Hitzeperiode das ganze Jahr über hier verbrachten und erst wieder hinuntergingen, als sich die klimatischen Verhältnis geändert haben.“

Maulwurfshügel sind immer wieder eine Chance, etwas aus der Urzeit zu finden. Janez Bizjak hat dafür schon ein Gefühl entwickelt. Er hofft nun darauf, dass den erfolgreichen Sondierungsgrabungen eventuell doch Aktivitäten in größerem Stil folgen, doch noch wartet man auf eine Finanzierung für dieses Vorhaben.

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Museum in Tolmin zeigt wertvolle Funde

Das Museum im Zentrum von Tolmin ist ein beliebtes Ziel für Freunde der Archäologie. Jeder Raum im Museum ist einer Epoche der Menschheit gewidmet. Die Bronzezeit ist bestens dokumentiert, wie überhaupt die Sammmlung eine große Bedeutung für Tolmin hat.

Archäologe Miha Mlinar: „Die steinzeitlichen Funde aus unserem Gebiet sind von immenser geschichtlicher Bedeutung. Die ältesten Funde haben wir aus der Zeit 10.000 Jahre vor Chr. datiert. Sie zeigen, dass das Gebiet vor allem in den Sommermonaten besiedelt war. Dabei geht es um die Besiedlung durch Jäger in der Steinzeit.“

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Auch die Römerzeit hat ihre Spuren im Soca-Tal hinterlassen. Dazu gab es bereits umfangreiche Ausgrabungen, die es ermöglichen, die Architektur und Kunst dieser Zeit nachzuvollziehen. Ein besonderes Stück der Ausstellung ist ein wertvoller Metall-Fund, der Teil einer Sonderausttellung war und jetzt sorgfältig im Archiv verwahrt wird.

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Kontakt

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Mestni trg 4
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Telefon: +386 5 381 13 60
E-Mail: muzej@tol-muzej.si
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