„Styrian Power“: Kunst aus der Steiermark

Styrian Power ist keine neue Fluglinie und auch kein neuer Energydrink, sondern eine Ausstellung steirischer Künstler, die bis 17. August in Klagenfurt im Künstlerhaus zu sehen ist. Sie ist eine Bestandsaufnahme der Welt, in der wir Leben.

Kunst ist in der Ausstellung nicht Trost oder Ablenkung, sondern eine Aufforderung, aufzuwachen. „Ich finde, dass Kunst durchaus politisch sein soll und und eine politisch, künstlerische Aussage treffen soll“, sagt Künstler und Kurator Erwin Stefanie Posarnig. Er stammt aus Klagenfurt und ging mit 20 nach Graz. Heute gilt er als einer der kritischsten Geister der steirischen Kulturszene.

„Wir müssen hinausschauen, was in der Welt tatsächlich vor sich geht und als Künstler entsprechend darauf reagieren“, ist Posarnig überzeugt. Das zeige auch die Ausstellung im Künstlerhaus Klagenfurt.

18.07.17 Styrian Power Ausstellung Klagenfurt

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Styrian Power ist eine Bestandsaufnahme unserer Welt.

18.07.17 Styrian Power Ausstellung Klagenfurt

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Erwin Stefanie

Aufkleber mit großer Breitenwirkung

Posarnig ist auch durch seine Aufkleber bekannt: „Kunst mischt sich ein“ ist wohl einer der bekanntesten. Im Künstlerhaus Klagenfurt sind Sticker mit der Aufschrift: „Sie sind verdächtig“ zu sehen.

Styrian Power in Klagenfurt

In Klagenfurt ist derzeit eine geballte Ladung steirischer Kunst zu sehen: Styrian Power. Der Kärntner Künstler und Kurator Erwin Stefanie Posarnig zeigt im Kunstverein 27 verschiedene Werke steirischer Kollegen.

„Die Aufkleber, die ich parallel zu den anderen künstlerischen Arbeiten mache, sind natürlich eine Art von Street Art“, sagt Posanig. Es sei eine Art von Kunststatement, die sich überall auf der Welt wiederfindet. In Kunsträumen, in privaten Räumen aber auch im öffentlichen Raum. „Das ist eine Kunstform, die wenig finanzielle Mittel braucht, aber eine große Breitenwirkung hat. Zusammengesetzt ergibt sich eine weltweit umspannende Großkultur“, so der Kurator der Ausstellung.

18.07.17 Styrian Power Ausstellung Klagenfurt

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„Sie sind verdächtig“ - Sticker

Entliebte Kuscheltüre als Kunstobjekt

Seit einiger Zeit arbeitet der Künstler sehr gerne mit - wie er sagt - „entliebten“ Kuscheltieren, die auf dem Müll landeten. Kritik am Konsum auf der einen Seite, auf der anderen aber viel mehr als das, wie bei der Arbeit mit dem Titel „Gott leidet nicht“ zu sehen ist. Sie zeigt ein Kuscheltier, das in einer kleinen Holzkiste sitzt - eine Pfote ist voll gebrauchter Inkjektionsnadeln.

18.07.17 Styrian Power Ausstellung Klagenfurt

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Ein „entliebter“ Kuscheltiger mit Injektionsnadeln in den Pfoten.

Leben und Kunst untrennbar miteinander verbunden

Die 27 austellenden Künstler sind sehr verschieden, aber alle zeigen die Arbeiten, die ihnen gerade am wichtigsten sind und die in den letzten 20 Jahren bei Posarnigs Projekt „Kunst abseits vom Netz“ mitgemacht haben. Dazu gehört auch Josef Wurm, der seit Jahren in Ungarn lebt. Seine Unabhängigkeit ist Wurm wichtiger als staatliche Förderungen auf die er ganz bewusst verzichtet.

Sendungshinweis:

„Servus, Srecno, Ciao“, 18.7.17

Die Kunst steht an erster Stelle, Leben und Kunst sind für ihn untrennbar mit einander verbunden. Also finden sich auch Rechnungen und andere Spuren des Alltags in seinen Bildern wieder. „Weil die Kunst keine Begleiterscheinung in einer Existenz ist. Das ist ja das Leben. Meiner Meinung nach sucht man sich das ja nicht aus, dass man Kunst macht und nachher wieder zurück ins Leben geht. Das ist ja ein allumfassender Kosmos von einem Individuum“, sagt Wurm.

18.07.17 Styrian Power Ausstellung Klagenfurt

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Josef Wurm verzichtet bewusst auf staatliche Förderungen.

Erwin Stefanie Posarnig würde sich wünschen, dass eine Ausstellung wie „Styrian Power“ auch einmal in der Steiermark möglich wäre. Noch bis 17. August ist die geballte Ladung steirischer Kunst im Künstlerhaus in Klagenfurt zu sehen.

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