Neue Techniken bei Knieproblemen

Bei einem internationalen Knie-Kongress in Villach stehen bis Sonntag die neuesten Trends in der Kniechirurgie im Mittelpunkt: Minimalinvasive Techniken, also die Knopflochchirurgie, wird verstärkt eingesetzt.

Das Knie ist immer im Fokus der Ärzte, weil es jenes Gelenk im Körper ist, das am meisten abgenutzt wird, sagt Vinzenz Smekal, ärztlicher Leiter des Unfallkrankenhaus Klagenfurt und Organisator des Konresses, der von Donnerstag bis Samstag in Villach stattfindet. 200 Teilnehmer aus 14 Nationen nehmen daran teil.

Knieprobleme haben zugenommen

Beim Gehen wirkt das vier- bis fünffache Körpergewicht auf unsere Knie, beim Laufen das 24-Fache. Kein Wunder, dass jedes Knie sehr anfällig für Verletzungen und Abnützungen ist, sagt Smekal.

Sendungshinweis:

„Radio Kärnten Mittagsjournal“, 29.6.17

Die Knieprobleme nahmen in den vergangenen Jahren zu, weil Freizeitsport ein großes Thema sei. Dabei komme es immer wieder zu Verletzungen.

Kreuzband- und Miniskusrisse seien besonders häufig. „Sie ziehen nach sich, dass das Knie zu altern beginnt. Auch die Patienten werden immer älter und ihre Gelenke halten nicht ewig.“ Das Kniegelenk werde stark beansprucht, da es sich zwischen zwei sehr langen Hebeln befinde.

Knie

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Schmerzen im Knie sollte man ernst nehmen

Dass das Knie nicht mehr so funktioniere wie bisher merke man, wenn man nach ein bis zwei Stunden beim Gehen Schmerzen verspüre: „Man muss sich dann hinsetzen, die Beine hochlagern oder einen Umschlag machen, damit es wieder besser wird“, sagt Smekal. Nehme man die Aktivität zurück, werden meist auch die Schmerzen besser.

Neue Lösungen bei Meniskus- und Bänderproblemen

Die Zeiten, in denen mit riesigen Schnitten am Bein operiert wurde, sind nahezu vorbei. In Kniechirurgie habe sich - vor allem im Bereich der Bänder - sehr viel getan, sagt Smekal. Es gebe neue Fixationsmöglichkeiten für Kreuzbänder, die per Schlüssellochchirurgie möglich seinen.

Auch bei Meniskusproblemen könne viel getan werden, so der Experte: „Man kann den Meniskus herausschneiden. Man kann ihn erhalten und nähen, wenn die Rissform und das Alter stimmen. Man kann den Meniskus auch transplantieren.“

In Zukunft werde der Fokus noch mehr auf die Selbstheilung des Knies gelegt, aber auch auf die Gelenksersatzchirurgie. Immer häufiger würden auch Computerchirurgie und Robotik zum Einsatz kommen.