„Treibholz“: Abschiedsvorstellung in Ferlach
Der Roman „Treibholz“ des Ferlacher Autors Lorenz Mack handelt von Fährmann Josef Mischitz, der durch die großen Veränderungen in den 1970er Jahren alles verliert und nicht weiß, wie er damit umgehen soll. In der Realität zwang der damalige Wirtschaftsaufschwung viele Menschen dazu, sich an die sogenannte neue Zeit anzupassen.
Sendungshinweis:
Kärnten Heute, 8.8.16
Brückenbau macht Fährmann nutzlos
Besonders zu schaffen macht dem Fährmann des Romans der 1971 begonnene Bau des Flusskraftwerks Ferlach-Reßnig und der vierspurigen Brücke über die Drau. Der Fährmann verliert dadurch nicht nur seine Lebensgrundlage, sondern auch die gesamte ihm bekannte Welt. Er kommt zu der Erkenntnis, dass er nicht mehr gebraucht wird.
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Allgemeingültige Handlung schlicht erzählt
Auch wenn die Geschichte in der Zeit von vor über 40 Jahren spielt, ist sie aktueller denn je. „Viele Menschen verlieren durch Veränderungen ihre Identität, ihr Lebenswerk und müssen schauen, wie es dann weitergehen könnte“, so Peter H. Ebner, Regisseur des Theaterstücks.
Die Bühne schmücken ein altes Holzboot, ein paar alte Projektionen und Treibholz aber keine aufwendigen Requisiten. Auch auf technische Effekte wartet man vergebens. Das Stück lässt dem Zuschauer viel Freiraum, eigene Bilder zu entwickeln, sich eigene Gedanken zu machen, seine eigene Geschichte zu finden. Dem Schauspieler Maximilian Achatz zufolge handelt es sich um „schönes, reines Erzähltheater“: „Ich erzähle die Geschichte. Und wenn sie von mir aus kommt mit der Überzeugung, sie innerlich erlebt zu haben, dann stehe ich auch dahinter.“
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Der neuen Generation wird Platz gemacht
Achatz spielt den 76-jährigen Josef Mischitz, die Hauptrolle des Stückes. Gemeinsam mit dem Regisseur Peter H. Ebner, mit dem er seit 20 Jahren zusammen arbeitet, fühlt er sich dem Erzähltheater sehr verbunden. Das Stück bildet den Abschluss ihrer langen Zusammenarbeit. „Es ist auch so eine Art Abschiedsvorstellung, um gemeinsam noch einmal etwas erarbeitet zu haben,“ so Achatz.
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Aufführungen bis 15. August
Beide - Achatz und Ebner - werden am Theater bleiben. Wie auch im Stück, wird aber der neuen Generation Platz gemacht. Sohn und Schwiegertochter von Achatz werden das Theater Waltzwerk weiterführen. Der Sohn des Paares ist in „Treibholz“ erstmals auch auf der Bühne zu sehen. Er will ebenfalls einmal Schauspieler werden. Die Zukunft von Waltzwerk ist also gesichert. Aufführungen stehen noch bis 15. August auf dem Spielplan.