Max Fabiani: Architekt der Monarchie

Vor 150 Jahren ist der Architekt Max Fabiani in Slowenien geboren worden. Er wurde Schüler Otto Wagners und schuf in Wien, Prag und Triest beeindruckende Bauten. In Laibach setzte er neben Josef Plecnik seine Vision von Stadtentwicklung um.

Die Wiener Jugendstil-Architektur um 1900 von Max Fabiani löste bis dahin gängige historisch überlieferte Formbilder ab und wurde Ausdruck einer neuen, technisierten Zeit.

SSC Max Fabiani Architekt

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Keramikplatten als Fassade.

Provokante Nüchternheit

Das Verlagshaus Artaria am Kohlmarkt oder das Geschäftshaus für die Möbelhersteller „Portois Fix“ in der Ungargasse mit einer Keramikplattenfassade waren für damalige Verhältnisse von einer geradezu provokanten Nüchternheit.

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Station der damaligen Stadtbahn.

Schon als junger Architekt gehörte Fabiani dem Kreis um Architekt Otto Wagner an, dem Spezialisten für Sezessionsbauten. Mit Wagner arbeitete Fabiani am Bau der Wiener Stadtbahn. Für Thronfolger Franz Ferdinand adaptierte er die böhmische Schlossanlage Konopiště, woraufhin er zu Franz Ferdinands Berater wurde.

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Schloss Konopiště.

Technologie und Kunst

Die Wiener Urania als ein Hauptwerk Fabianis musste vielfältigsten Ansprüchen mit modernsten Vorführräumen und einem Observatorium genügen, sich jedoch mit einer neobarocken Fassade in die Ringstraßenbauten einfügen. Architekt Andrej Hrausky: „Das war ein Versuch, wie kann man die moderne Technologie in die Kunst bringen.“

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Die Urania.

Fabiani stammte aus dem slowenischen Karst, und lebte eine Zeitlang in Štanjel, wo er später auch die malerische Villa Ferrari mit ihrer historischen Parkanlage revitalisierte. Sie ist bis heute ein beliebtes Ausflugsziel.

Erste Großaufträge

Mit dem ersten Doktorat einer technischen Universität der Monarchie erhielt er Großaufträge wie die Erstellung eines Stadtsanierungskonzeptes der von einem Erdbeben zerstörten Stadt Laibach. Architekt Hrausky sagte, zunächst habe er eine Analyse der Stadt gemacht, was wichtig sei und erhalten bleiben solle. Er habe die moderne Idee eines Rings gehabt.

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Erker im Haus Hribar.

Praktisch und stilvoll

Zweckmäßigkeit prägte Fabianis Streben nach einem urbanistischem Gesamtensemble. Beim Eckhaus Hribar verlegte er den Eingang in eine Seitengasse, während die Hauptfront den Geschäften vorbehalten war. Unverwechselbar sind hier die hervortretenden Fenstererker.

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Palais Bamberg.

Das Palais Bamberg mit seinem Zeltdach und und diskreten Pflanzenornamentik gab ein Buchhändler im modernistischen Stil in Auftrag. Bezeichnend sind Keramikreliefs von Buchdruckern und Bänder in Betonputz als Andeutung von Säulen. Das Krisperhaus mit seiner glockenartigen Kuppel weist noch Sezessionsstildekor auf.

Sendungshinweis:

Servus, Srecno, Ciao; 16.1.2016

Max Fabianis Bauten sind eine gelungene Verflechtung österreichischer, italienischer und slowenischer Kultur.

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