Gailtalbahn: Zugverbindung mit Geschichte

Die Gailtalbahn von Hermagor nach Kötschach feiert heuer ihr 100 Jahr-Jubiläum. Gefeiert wurde mit einer Nostalgiezugfahrt, die sich dutzende Gailtaler nicht entgehen ließen. Die Zukunft der Gailtalbahn scheint dennoch nach 2020 fraglich.

Der Nostalgiezug, eine echte Attraktion: So viele Menschen haben schon lange nicht mehr am Bahnhof Hermagor auf einen Zug gewartet. Die Vorfreude auf die Nostalgiefahrt ins 25 Kilometer entfernte Kötschach-Mauthen war groß.

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„Zukunft des Tourismus liegt in der Bahn“

Bei den Fahrgästen wurden Kindheitserinnerungen wach. Die Fahrt, ein Schritt in die Vergangenheit, diente der „Entschleunigung“ sondern war auch ein Schritt in die Vergangenheit. Aber, so Bürgermeister und Lok-Führer Siegfried Ronacher: „Es liegt auch die Zukunft des Tourismus in der Bahn, d.h. dass man auch von Wien und Berlin zu uns kommen kann. Es ist eine zukunftsträchtige Sache“.

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Villach-Kötschach: Pendler brauchen zwei Stunden

Das Mobilitätsverhalten hat verändert. Pendler fahren meist mit dem Auto. Der Zug von Kötschach nach Villach braucht fast zwei Stunden. Dennoch sei die Bahn für die Anbindung an den Zentralraum wichtig. Bis 2020 ist der Betrieb bis Kötschach vertraglich gesichert.

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Mit Zwischenstopps in Kirchbach und Dellach dauerte die beschauliche Fahrt eine Stunde. Die Fahrgäste brachten aber genug Zeit mit

Heinz Pansi, Bezirkshauptmann von Hermagor: „Die Eisenbahn war in den letzten 100 Jahren im Abschnitt Hermagor bis Kötschach-Mauthen eine optimale Verkehrserschließung und das sollte sie eigentlich auch bleiben. Wir sind uns bewusst, dass es Adaptierungen geben muss – wir werden viel mehr auf Schnelligkeit und Zubringerbusse setzen müssen. Aber auf den Zug grundsätzlich zu verzichten, wäre eine Variante, die dem ländlichen Raum sehr schaden würde“.

Sendungshinweis:

Kärnten heute, 28.8.2015

Jubiläumsausstellung zur Bahn

Seltene Einblicke in die Vergangenheit bekommt man bei einer Jubiläumsausstellung im Heimatmuseum Möderndorf. Die Gailtaler widmen sich aber nicht nur der Vergangenheit. Sie werden sich vor allem für die Zukunft ihrer Bahn einsetzen.

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Bessere Verbindung für Pendler wünschenswert

Walter Hartlieb, Bürgermeister von Kötschach-Mauthen: „Wenn die Verbindung nach Villach schneller gehen würde, wäre es eine große Alternative für Pendler, die täglich nach Villach oder Hermagor zur Arbeit fahren. Diese würden dann sicherlich die Bahn mehr benutzen“. Im Oktober sollen erste Gespräche mit allen Verantwortlichen statt finden.