Schüler bauen Doppeldecker-Flugboot

Ein Stück österreichische Luftfahrtgeschichte wird an vier Kärntner Schulen lebendig gemacht: Schüler verschiedener technischer Fachschulen bauen detailgetreu ein 100 Jahre altes Flugboot nach. In drei Jahren soll es dann für Rundflüge über Kärnten abheben.

1918 war es das beste und innovativste Doppeldecker-Flugboot weltweit. Entworfen und gebaut wurde das Flugzeug, das im Wasser und an Land starten und landen kann, der Klagenfurter Ingenieur Josef Mickl. Er setzte damit damals neue Maßstäbe im Flugzeugbau der K&K Monarchie.

Flugboot Nachbau Schule

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Nachbau mit Computerhilfe

96 Jahre später wurden die Pläne von damals an Kärntner Schulen am Computer nach dem neuesten Stand der Technik aufbereitet, um das Flugzeug detailgetreu nachzubauen. Die Idee dazu stammt von Walter Krobath, der das Projekt privat und mit Sponsoren finanziert. Die Schüler seien begeistert davon und würden daran wachsen.

Flugboot Nachbau Schule

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Am Flugboot arbeiten vier Kärntner Schulen - die HTL Ferlach, die HTL Wolfsberg, die Berufsschule Villach und die HTL 1 in der Klagenfurter Lastenstraße. In Klagenfurt bauen drei Schüler seit einem Jahr an den Tragflächen, die eine Spannweite von 16 Metern haben. Die einzelnen Sperrholz-Teile werden an der Schule gefertigt, unterstützt von modernen Maschinen.

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Flugzeug-Tragflächen als Maturaarbeit

Gut 1.500 Arbeitsstunden haben die drei Maturanten in ihre Maturaarbeit, die beiden Flugzeug-Tragflächen, investiert, sagt Fabian Hofstätter. Einen Großteil dieser Arbeit hätten die Schüler in der Freizeit geleistet: „Wir waren am Samstag in der Schule und in den Ferien. Es steckt eben viel Herzblut in dem Projekt.“ Das sieht auch Schüler Markus Kleinfercher so: „Man sieht Stück für Stück, wie aus einer dreidimensionalen Zeichnung ein fertiges Teil wird. Das hat uns am meisten gereizt.“

Flugboot Nachbau Schule

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Flugboot Schüler Nachbau HTL

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Konstruktion soll fliegen können

Ziel des Schulprojekts ist, dass das Flugzeug tatsächlich wieder den Flugbetrieb aufnimmt und zwar 2018, 100 Jahre nach dem Erstflug. Dass die Konstruktion aus Holz tatsächlich flugtauglich ist, davon sind die Schüler überzeugt. Dazu seien Auftriebs- und Widerstandkräfte berechnet worden, erläutert Schüler Marius Müller. Laut Simulation könne das Flugboot eine Geschwindigkeit von 170 km/h erreichen.

Sendungshinweis:

Kärnten heute, 11. Juni 2014

Die drei Maturanten verlassen in den nächsten Wochen die HTL in Klagenfurt. Dann werden vier neue Maturanten die beiden oberen Tragflächen des Doppeldecker-Flugzeuges bauen.

Flugboot Matura Schule Nachbau

ORF/Bernd Radler