Rockgruppe Bališ: „Servus, Srecno, Ciao“

Servus Srečno Ciao stellt diesmal eine zweisprachige Kärntner Rockgruppe vor, die sich seit über einem Jahrzehnt für die Verständigung zwischen der slowenischen und der deutschsprachigen Volksgruppe in Kärnten einsetzt: Bališ.

Musik SSC Balis

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Austrorock, gesungen auf Slowenisch - das sind Bališ

Austrorock, gesungen auf Slowenisch - ja geht denn das? mag sich so manch einer fragen. Für die Band Bališ war aber von Anfang an klar, dass sie ihre Texte - neben Deutsch und Englisch - vor allem auch in ihrer Muttersprache Slowenisch verfassen wird. Authentisch bleiben war die Devise - von Anfang an, so Marko Bališ: „Wir waren der Meinung, jeder soll sich so ausrücken, wie ihm der Schnabel gewachsen ist, wo die Gefühle zuhause sind. Und das sind sie bei uns in unserer Muttersprache. Wir sind Kärntner Slowenen und so drücken wir uns auch aus.“

SSC Musik Balis

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Marko Bališ

So ganz nebenbei lieferten Bališ mit einem ihrer Lieder auch den geheimen Sountrack zu unserer Sendung „Servus Srečno Ciao“ ab. Das Lied mit dem Titel „05“ - einst das Symbol für den österreichischen Widerstand -schrieb die Band im Jahr 2010. Es ist eine ironische Liebeserklärung an Kärnten, und zugleich eine Art Inventar an Kärntner Befindlichkeiten in den letzten Jahrzehnten. Im Land hat sich seither viel bewegt, finden Bališ.

„Wir reden, singen, spielen mit jedem“

„Es ändern sich gewisse Dinge, Einstellungungen, Umstände. Im Grunde leben wir hier doch schon seit ewigen Zeiten zusammen. Wir schauen immer nach vorne, gehen mit allen Leuten in den Kontakt und reden, singen und spielen mit jedem - so werden wir dann meist auch empfangen.“

SSC Balis Musik

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„I love my country, servus, srečno, ciao". This is my personal tragic-comedy“

Danzer, Fendrich, Bališ...

Dass slowenischer Austrorock auch international möglich ist, belegt nicht nur ein gemeinsamer Auftritt mit Sir Bob Geldof, sondern auch, dass Bališ in einem Atemzug mit Georg Danzer, Reinhard Fendrich oder Wolfgang Ambros genannt werden.

Der Band ist es immer um das gegenseitig Verständnis aller Kärntner, ganz gleich welcher Muttersprache, gegangen. Eindeutig zuordenbar - für die eine, oder für die andere Seite - sind Bališ nie gewesen.

Textauszug „05“

„I love my country, Servus Srečno, Ciao. This is my personal tragic-comedy.“

Daniel Bališ: „"Ich habe die Stimmung eine Zeit lang als sehr bedrückend empfunden. Das hat sich jetzt Gott sei Dank grundlegend geändert. Das Gemeinsame steht eher im Vordergrund als das Trennen nach sprachlichen Kriterien.“

In diesem Sinne: „I love my country - Servus, Srečno, Ciao!“.