Modezeichnung
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Treffen der kreativen Köpfe

Triest hat mit Metropolen wie New York, Paris und Mailand gemeinsam, dass Mode und Design eine zentrale Rolle einnehmen. Im Juli verwandelt sich die Hafenstadt beim Wettbewerb „ITS“ in einen Treffpunkt für Jungdesigner und Kreative.

Die geschichtsträchtige Seite von Triest zieht jedes Jahr tausende Touristen an. Viele Bauwerke aus der Zeit der k&k-Monarchie verleihen der Stadt eine gemächliche, in sich ruhende Atmosphäre. Doch es gibt auch eine andere, moderne und jugendliche Seite von Triest: In den engen Gassen der città vecchia ist in den letzten Jahren ein Kreativviertel entstanden. Viele kleine Geschäfte bieten handgefertigte Kleidung und Schmuck an.

Handgemachte Accessoires
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Antonella mit ihrem Schmuck

Schmuckkreationen passend zu Triestiner Design

So wie Antonella – sie war früher auf Kunsthandwerksmärkten unterwegs und eröffnete vor einigen Jahren ein kleines Geschäft. Sie kombiniert ihre Ringe, Ketten und Ohrringe mit Kleidern und Schuhen, großteils von Modeschöpfern aus Triest.

Nudelwalker an der Wand
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Rosa verarbeitet Alltagsgegenstände

In einer Werkstatt in unmittelbarer Nähe bietet Rosa gemeinsam mit ihrem Mann handgemachte Gegenstände, wie zum Beispiel Nudelhölzer, Schneidbretter und Mörser aus Holz. Auch wer schon immer ein Haus in Triest haben wollte kann sich hier seinen Traum erfüllen.

Sendungshinweis:

„Servus, Srečno, Ciao“, 1.6.19

Plattform für Kreative

Vor mittlerweile 18 Jahren wurde in der Hafenstadt ITS ins Leben gerufen. Diese Abkürzung steht für International Talent Support, also Internationale Talenteförderung. Es handelt sich um eine Plattform für kreative Köpfe aus ganz Europa.

In Barbara Franchins Büro befindet sich die „Kommandozentrale“. Die gebürtige Triestinerin wählte bewusst ihre Heimatstadt, weil man hier – im Unterschied zu großen Modemetropolen – nicht den Blick auf das Wesentliche verliere, sagt sie.

ITS 2019 will Besinnung auf das „Wesentliche“

Das „Wesentliche“ soll auch im Mittelpunkt der heutigen Ausgabe des Kreativwettbewerbs stehen, der alles andere sein will, als eine Modeschau mit anschließender Preisverleihung. 22 Finalisten werden am 12. Juli im Magazzino 42 an der stazione marittima in Triest ihre Projekte aus den Bereichen Mode, Schmuck und Accessoires präsentieren, die mit dem Nachhaltigkeitsgedanken einher gehen, sagt die Organisatorin.

„In dem großen Kommunikationschaos, das uns umgibt, braucht es wieder etwas Stille. Jene werden wahrgenommen, die am lautesten schreien und besonders aktiv in sozialen Medien sind. Es entsteht so eine Parallelwelt und wir alle machen ja mit. Wir aber möchten zur echten, puren Wahrheit zurückkehren – denn all das braucht eigentlich keiner großen, lauten Worte.“

Teilnehmen kann jeder, der in der Kreativwirtschaft tätig ist oder dort mitmischen möchte – egal ob Studierende, Designer oder Influencer, also Meinungsbildner in den sozialen Netzwerken.

Boutique mit Eigenkreationen
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Kreative Einreichungen stechen hervor

Im Archiv von ITS ist nur ein Teil der Kreationen aus den vergangenen Jahren ausgestellt. Tausende Einreichungen kommen jedes Mal zusammen, die dann von einer Experten-Jury begutachtet werden. Dabei gilt – je kreativer, desto besser, sagt Pressesprecherin Federica Marchesich: „Es erreichen uns die unglaublichsten Einsendungen – auch sehr große Pakete. Einmal war eines in einem Eisblock eingeforen und wir mussten das Eis zuerst schmelzen lassen. Die Dinge, die wir bekommen, sind wirklich einzigartig.“ Für die Finalisten und späteren Gewinner soll ITS der Anfang einer spannenden Reise ins Berufsleben sein.

ITS Arcademy will künstlerischen Austausch fördern

Im Zentrum von Triest, in der Via della Cassa di Risparmio 10, entsteht gerade die „ITS Arcademy“. Ein Ort, an dem Designer, Forscher und Unternehmer aus der Kreativwirtschaft das ganze Jahr über zusammenarbeiten und einander gegenseitig inspirieren, sagt Barbara Franchin.

Gebrauchtes wird natürlich wiederverwertet

Auf 1.8000 Quadratmeter spiele neben der Kreativität die Nachhaltigkeit eine zentrale Rolle. Es werde weder materielle, noch ideelle „Abfälle“ geben, sagt die Ideatorin: „Wir werden nicht nur Gebrauchtes wiederverwerten, sondern auch auf die Ideen und den Erfahrungsschsatz der reiferen Kreativen zurückgreifen. Sie werden ein wichtiger Teil unseres Netzwerks sein, denn die Nachwuchsdesigner können viel von ihnen lernen.“

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