Schwämme sind, so wie Korallen, einfache Meerestiere. Ihr lateinischer Name steht für „Porenträger“ – sie bestehen aus einer Vielzahl an einzelnen Zellen, die ihr Skelett formen und gleichzeitig für die Nahrungsaufnahme und die Fortpflanzung dienen. In ihrer natürlichen Umgebung wachsen sie am Meeresgrund und sie ernähren sich, indem sie das Wasser filtern und mikroskopisch kleine Algen und Bakterien daraus aufnehmen.
Alle Farben und Formen
Es gibt unzählige Formen und Farben. Sie variieren von gelb oder blau, violett über orange bis hin zu rot. Kommerziell ist bis heute hauptsächlich die Gattung „Spongia officinalis“ von Interesse – sie wird seit der Antike zur Körperpflege verwendet. Ihre Weichheit und Anschmiegsamkeit macht sie auch für die Babypflege unverzichtbar – aber auch viele Erwachsene und Allergiker mit sensibler Haut schwören auf die Reinigungskraft der Naturschwämme. Aber nicht nur für die Körperpflege sind sie geeignet: auch in der Keramikindustrie, von Malern, Künstlern und Schustern werden sie verwendet.
Direkter Kontakt mit Fischern
Seit 1896 werden sie im „spugnificio“ Rosenfeld in Muggia noch heute auf traditionelle Weise weiterverarbeitet. Seit vier Generationen ist der Betrieb in Familienbesitz, seit zwei ist er in Frauenhand.
Geschäftsführerin Elena Pesle: „Die Schwämme, die wir weiterverarbeiten, stammen aus der Adria – zum Beispiel von der Küste Istriens und aus Dalmatien; aber auch aus Süditalien und aus der Karibik. In Griechenland ist das Schwammvorkommen stark zurückgegangen. Ich gehe wenn es geht direkt zu den Fischern, suche die Schwämme vor Ort aus und bringe sie in unser Werk.“
Nach dem Waschen werden Schwämme getrimmt
Mehrere Durchgänge in einer speziellen „Waschmaschine“ sind nötig, bis die gereinigten Schwämme in der nächsten Abteilung in Form gebracht werden.
Donatella Marconi macht dies seit gut 30 Jahren. Sie sagt, zunächst werden die Ecken etwas abgerundet: „Dann schneidet man die Algenreste weg – sie sind ein Zeichen dafür, dass es natürliche Meeresschwämme sind. Wir schauen, ob sie größere Löcher oder Verunreinigungen haben. Es braucht viel Übung, weil sie teilweise sehr hart sind. Weil es ja eine relativ teure Ware ist, bin ich immer sehr vorsichtig.“
Preis variiert je nach Größe und Qualität
Spielerisch sieht es aus, wenn die Chefin höchstpersönlich die trockenen Schwämme dann einer Qualitätskontrolle unterzieht und die Schwämme anschließend in unterschiedliche Körbe verteilt. Sie werden in drei Kategorien eingeteilt.
Sendungshinweis:
„Servus, Srečno, Ciao“, 1.6.19
Der Preis variiert je nach Größe und Aussehen, erklärt Mary Pesle Rosenfeld: „Diese großen Exemplare sind sehr wertvoll. Sie kosten um die 200 Euro und mehr – sie werden als Kunstobjekte, als Dekorationsgegenstände in Hotels, auf Messen oder Yachten und für Luxusbäder verwendet.“
Reinigung mit lauwarmem Wasser
Die Schwämme sollten nach jeder Verwendung mit lauwarmem Wasser gereinigt werden, damit Hautschuppen und mögliche Reste von Pflegeprodukten vollständig entfernt werden. Um lange haltbar zu bleiben reicht es, sie an der Luft wieder trocknen zu lassen.
Schwammzucht im Meer geplant
Die Schwämme werden nach ganz Europa, Amerika, Japan und China exportiert. Die Nachfrage sei groß, heißt es bei Rosenfeld. Gut drei Jahre braucht es, bis ein Schwamm am Meeresboden in 15 Meter Tiefe eine mittlere Größe erreicht und geerntet werden kann. Damit es noch viele Jahre Schwämme entlang der Adriaküste gibt, läuft ein Forschungsprojekt gemeinsam mit der Universität Triest für eine natürliche Schwammzucht im Meer.