Jahrhundertelang waren Briefe eines der wichtigsten Kommunikationsmittel, um miteinander in Verbindung zu bleiben. Mit der Erfindung des Telefons Ende des 19. Jahrhunderts war das Ende des Briefeschreibens eingeleitet. Aber was ist nach wie vor davon geblieben? Wo sind sie: die Eilbriefe, die Kettenbriefe, die Abschiedsbriefe, die Feldpostbriefe, die Liebesbriefe?
Anfang der 1970er Jahre wurden die ersten elektronischen Briefe verfasst. Zudem kommuniziert man heute vorwiegend über das Handy. Kurze Nachrichten per WhatsApp oder SMS sind die Regel. Emojis und Abkürzungen ersetzen das eigentliche Schreiben. Können wir überhaupt noch Briefe schreiben und was passiert in unserem Gehirn, wenn wir vor dem Briefpapier sitzen, die Füllfeder zur Hand nehmen und losschreiben? Sonja Kleindienst ist dem Zauber des „Briefeschreibens“ nachgegangen.

Die Psychologin Jutta Strauss erklärt, was sich in unserem Gehirn tut, wenn wir Gedanken ordnen und in Worte fassen. Dazu werden auch prominente Persönlichkeiten aus der Schauspielerei, Literatur und Musik ihren persönlichen Bezug zum Brief näherbringen.

Liedermacher Konstantin Wecker, Schauspieler Max Müller, Heidelinde Weis und Schriftsteller Peter Turrini erzählen über ihren Briefverkehr.
Und was sagt die Jugend zum Briefeschreiben? Poetry Slammer Lukas Hofbauer und Content Creator Bamlak Werner gewähren uns einen Blick in die Briefe von heute, die durchaus sehr romantisch sein können.

Das Filmteam drehte bei sogenannten Lost Places. Diese verlorenen Plätze sind Schätze, die allesamt so wie auch der Brief, eine Geschichte erzählen. Gedreht wurde unter anderem in der alten Zimmerei und im Hafer-Depot in Klagenfurt sowie in einer Kirchenruine oberhalb von Feldkirchen.
Der Film soll den Brief in Erinnerung rufen und vielleicht den einen oder anderen wieder dazu bewegen, ein paar Zeilen auf Papier zu bringen.
Lieber Brief… – Wenn die Seele zu sprechen beginnt
- Konzept: Sonja Kleindienst
- Filmmusik: Edgar Unterkirchner und Julia Hofer
- Tanz: Anna Hein
- Kameramann: Heribert Senegacnik, Hermann Weitlaner
- Schnitt: Daniel Kelich
- Ton: Robert Lachowitz
- Musikmischung: Klaus Wachschütz

Wiederholungstermin:
Freitag, 3. Februar 2023 um 10.45 Uhr, ORF 2