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Technik & IT

Cyberattacken als reale Gefahr

Immer öfter wird Kriminalität im Internet zur realen Gefahr. Betroffen sind nicht nur Privatpersonen, sondern immer häufiger auch Firmen. Für deren Inhaber und Mitarbeiter fanden in dieser Woche zwei Fachveranstaltungen statt um darüber zu informieren, wie man sich vor Cyberattacken schützen kann.

Wie sehr das Thema Cyber-Kriminalität Unternehmer in Kärnten beschäftigt, zeigte das hohe Interesse an der Veranstaltung der Wirtschaftskammer Dienstagabend im Makers Space in Klagenfurt. 300 Interessierte meldeten sich an. Daher wurde von Seiten der Wirtschaftskammer in Kooperation mit Experten von Polizei und Universität erstmals ein zweiteiliges Informationsforum angeboten.

Veranstaltung Cyberkriminalität
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Das Interesse an den Veranstaltungen war groß

Kosten von bis zu 10.000 Euro für Sicherheit

IT-Sprecher der Wirtschaftskammer, Marc Gfrerer sagte, Cyber-Kriminalität kann jeden betreffen: „Man ist nicht nur als Unternehmer betroffen, sondern auch als Mitarbeiter und ebenso als Privatmensch. Ich vergleiche das immer gern mit einem Einbruch. Solange man selbst nicht Opfer eines Einbruchs wurde, kümmert man sich nicht so. Und es ist ratsam, natürlich Geld in die Hand zu nehmen und auch Zeit zu investieren. Das richtet sich danach, wie groß die Firma ist. Für eine gute Firewall mit einer guten Sicherheitseinrichtung muss man mindestens 5.000 bis 10.000 Euro investieren.“

Enormer Anstieg der Cyber-Kriminalität

Das Landeskriminalamt Kärnten führt seit 2004 detaillierte Aufzeichnungen zum Thema Cyber-Kriminalität, also wenn Täter durch unbefugten Zugriff auf Computersysteme beispielsweise Diebstähle begehen, oder ganze Systeme lahmlegen, um Geld zu erpressen. Die Zunahme sogenannter Cyberattacken ist enorm, sagte der Leiter der IT-Fachgruppe im Landeskriminalamt, Christian Baumgartner: „Die Steigerungsraten betragen jedes Jahr so 30 bis 40 Prozent. Aber wenn man sich die Gesamtstatistik seit 2004 ansieht, bewegen wir uns in der Höhe von mehreren tausend Prozent. Je mehr alle Dinge miteinander vernetzt werden, desto größer wird auch die Gefahr einer Hackerattacke“

Cyber-Security

Bedarf an Information steigt

Auch am Mittwoch kamen zahlreiche Firmeninhaber zu Fachvorträgen in den Lakesidepark nach Klagenfurt. Dort ging es auch darum, verstärkt Bewusstsein für Gefahren zu schaffen, so der Informatik-Studienprogrammleiter der Universität Klagenfurt, Peter Schartner: „Ich glaube das Thema ist gekommen, um zu bleiben. Ich bin seit fast 25 Jahren in diesem Bereich unterwegs. Früher hat man nur geredet, wurde aber wenig gehört. Aber jetzt ist das in den meisten Köpfen angekommen und dementsprechend ist der Bedarf an Information und Beratung gestiegen.“

Experten sind sich einig, es ist heutzutage nicht mehr die Frage, ob man Opfer einer Cyberattacke wird, sondern nur noch wann und daher sollte man bestmöglich vorsorgen. Im kommenden Jahr ist daher wieder ein Cybersecurity-Tag in noch größerem Umfang geplant.