Gerd Kühr
IMAGO/SKATA
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Kultur

Staatspreis für Gerd Kühr

Der 1952 in Kärnten geborene Komponist und Dirigent Gerd Kühr erhält heuer den Großen Österreichischen Staatspreis. Diese höchste Auszeichnung der Republik für ein künstlerisch herausragendes Lebenswerk ist mit 30.000 Euro dotiert.

Kühr gelang der internationale Durchbruch 1988 mit seiner Oper „Stallerhof“ nach einem Libretto von Franz Xaver Kroetz. Zu seinen weiteren Opern zählen „Tod und Teufel“ (1997/99) nach einem Libretto von Peter Turrini. Bei den Salzburger Festspielen 2000 wurde Kühr mit zwei Porträtkonzerten in der Reihe „Next Generation“ gewürdigt. Später gab es u. a. 2003 eine Personale bei der Styriarte und 2005 das Gerd-Kühr-Projekt im Rahmen des steirischen herbstes. Als Dirigent leitete Kühr zahlreiche Konzerte und Opernaufführungen u. a. in Österreich, Italien, Deutschland, Russland und Guatemala sowie Rundfunkproduktionen u. a. in Wien, Köln, München, London, Paris, Rom, Moskau und Hongkong.

„Große Sensibilität und Offenheit“

Der aus 21 Mitgliedern bestehende Österreichische Kunstsenat, der jährlich ohne festgelegtes Rotationsprinzip innerhalb der Sparten Literatur, Musik, Bildende Kunst und Architektur eine Nominierung vornimmt, begründete seine Wahl laut Aussendung so: „Seine Werke offenbaren stets eine Persönlichkeit, die in ihrer großen Sensibilität und Offenheit eine Bindung an Tradition zum Ausdruck bringt, ohne je traditionalistisch zu werden, ist sein Blick doch auch immer auf neues Terrain, wenig begangene Pfade gerichtet. Mit seinem exzellenten kompositorischen Handwerk eines ausführenden Musikers sind seine Werke auch Ausdruck einer großen Unabhängigkeit und Freiheit.“

Für Grünen-Kunst- und Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer ist Kühr „eine konstante und immer spannende Stimme der österreichischen zeitgenössischen Musik. Sein Oeuvre ist geprägt von einer offenen, stets individuellen Klangsprache. Dabei setzt er sich immer wieder aufs Neue mit den Gestaltungsmöglichkeiten der Musik auseinander, er experimentiert und erforscht neue Klangwelten.“ Kühr habe „überragende Bedeutung für die zeitgenössische Musik in Österreich“. In der Sparte Musik wurde der Preis zuletzt 2019 dem Komponisten und Pianist Thomas Larcher zuerkannt.

Höchstrangige Auszeichnung der Republik Österreich

Der Österreichische Staatspreis ist die höchstrangige Auszeichnung, die von der Republik Österreich einmal jährlich einer Künstlerin oder einem Künstler für hervorragende Leistungen verliehen wird. Der Preis wurde 1950 geschaffen und wird auf Vorschlag des Österreichischen Kunstsenats ohne festgelegtes Rotationsprinzip innerhalb der Sparten Literatur, Musik, Bildende Kunst und Architektur für ein künstlerisches Lebenswerk vergeben. Seit 1971 wird der Preis, der zuvor jährlich in mehreren Sparten vergeben werden konnte, nur noch in einer Kategorie pro Jahr vergeben. Dotiert ist die Auszeichnung mit 30.000 Euro.