Landesgericht Klagenfurt außen
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Chronik

Prozess wegen Erpressung vertagt

Ein Rumäne ist am Montag wegen Erpressung, gefährlicher Drohung und massiver Gewaltausübung am Landesgericht Klagenfurt vor dem Richter gestanden. Opfer war ein Serbe, der sich vom Rumänen Geld geborgt hatte. Dafür sollte er horrende Verzugszinsen zahlen. Als er dies nicht konnte, kam es zu Übergriffen. Das Verfahren wurde vertagt.  

Alles begann vor sieben Jahren. Der 53 Jahre alte Serbe war als selbstständiger Obsthändler knapp bei Kasse und lieh sich Geld von seinem Bekannten, dem 53 Jahre alten Rumänen, der nun angeklagt ist. Zunächst waren es nur 700 Euro, der Rumäne wollte das Geld aber binnen Wochenfrist mit einem Wucherzins von 300 Euro zurück. Das konnte der Obsthändler nicht bezahlen, es kam zum Streit. Der Rumäne drohte, die Frau und die Kinder des Serben umzubringen.

Als der Serbe noch immer nicht zahlen wollte und sich zu den horrenden Zinsen noch ebenso horrende Verzugszinsen gesellten, wurden die Drohungen massiver. Der Rumäne drohte, das Haus des Serben anzuzünden. Einmal wurde der Obsthändler vom Rumänen auch verschleppt. Nach Zahlung eines Betrages wurde der Mann wieder freigelassen, gab er am Montag bei Gericht an.

Insgesamt an die 40.000 Euro gefordert

Vor zwei Jahren dann wurde es dem Obsthändler zuviel: Er ging zur Polizei und machte eine Anzeige. Zu dem Zeitpunkt hatte der Rumäne vom ihm bereits an die 40.000 Euro verlangt, zum Teil auch, weil er mehrmals Geld nachgeschossen hatte. Auf die Frage von Richter Christian Liebhauser Karl, warum er überhaupt erneut Geld angenommen habe, sagte der Obsthändler, er habe es eben gebraucht. Das Verfahren wurde vertagt. Der Angeklagte will neue Beweisanträge vorlegen.