Um das Minus durch den verregneten Mai wettzumachen, muss ein schöner Sommer her. Da sind sich alle Badbetreiber einig. Auch Martin Filippitsch, Pächter vom Gerlitzenbad Sattendorf am Ossiacher See, hofft: „Wenn der ganze Juni verregnet bleibt, wäre das eine Katastrophe. Für jedes Bad ist es spürbar schlecht. Umso später das Baden im Juni möglich ist, umso stärker werden dann die Badetage. Es sind mehr Gäste da und auch die Einheimischen gehen gerne in ein Bad, wenn es einmal heiß ist.“

Bäderbetreiber kämpfen mit laufenden Kosten
Die Badetage bisher lassen sich an einer Hand abzählen. Es fehlen also nicht nur die Gäste, auch die Geldsorgen nehmen zu. Stefan Krainz vom gleichnamigen Strandbad am Klopeiner See sieht sich mit laufenden Kosten wie Seezins, Steuern und Abgaben konfrontiert, die trotz Umsatzentgangs beglichen werden müssen: „Die Mitarbeiter betreffend habe ich Glück, dass ich mit dem ganzjährig geöffneten Badehaus jonglieren kann. Sonst werden alle abgemeldet und landen beim AMS.“
Bis vor wenigen Tagen hatte er überhaupt keine Tagesgäste im Strandbad und um rund 20 Prozent weniger Saisonkarten verkauft, als in manch anderen Jahren.

Wetterextreme erfordern Schutzmaßnahmen
Dazu kommen jetzt im Sommer die zunehmenden Wetterextreme. Heftige Gewitter und Stürme hinterlassen leere Liegewiesen, auch im Strandbad Klagenfurt. Erwin Smole, Vorstand der Stadtwerke Klagenfurt, sagt, man sei mit Drainagen auf Gewitter vorbereitet.
Um Schäden durch Stürme vorzubeugen werden jedes Jahr die Baumbestände einer genauen Überprüfung unterzogen, ob diese auch standfest seien. Es handle sich dabei jedoch um übliche Vorkehrungsmaßnahmen.

WK: Viele Bäder erwägen Schließung statt Preiserhöhung
Die Anzahl von Natur-, See- und Strandbädern geht zurück. Im Jahr 2010 zählte Kärnten noch 80 Bäder dieser Art, heuer nur mehr 56. Ein Grund dafür ist laut Guntram Jilka von der Wirtschaftskammer, dass viele Strandbäder, um zu überleben, ihre Eintrittspreise verdoppeln müssten. Das sei kaum vertretbar.