Das Falkensteiner-Hotel Carinzia am Fuße des Nassfeldes ist derzeit eine Baustelle. Die Runderneuerung von 140 Zimmern, der Halle und des Restaurants lässt sich die Hotelgruppe neun Millionen Euro kosten. Dazu sagte Falkensteiner-Chef Otmar Michaeler: „Man sieht es an den Vorbuchungen, wir eröffnen Mitte Juli, die Leute freuen sich. Und es kommen auch Leute zurück, die gesagt haben, ihr müsst endlich was machen im Haus weil uns ist das Haus zu müde geworden.“ Mit der Rundumerneuerung sei dann auch ein gewisser Zimmerpreis gerechtfertigt, so Michaeler.
Die nächste größere Investition der Falkensteiner-Gruppe ist am Hafnersee geplant. Entstehen soll ein Luxus-Camping-Ressort. Das Seegrundstück sei auch heuer öffentlich zugänglich und Baden ist in diesem Sommer kostenlos.
Neue Luxus-Suiten und eine Dachterrasse mit Bar
Eine weitere touristische Großinvestition tätigte die Veldener Hoteliersfamilie Wrann. Zwölf neue, großräumige Luxus-Suiten wurden in einem Zubau errichtet. Auf dem Dach des Zubaus entstand eine Terrassen-Bar. Jung- Hotelierin Katharina Wrann: „Wir haben Investitionsbedarf gehabt und eine wunderschöne Parkvilla für die Gäste gebaut.“
Luxus, der in diesem Sommer 600 Euro pro Nacht und Suite kostet. Die Nachfrage sei dennoch groß und der Blick auf den internationalen Markt gerichtet. Hoffnungen setze man auch auf die Flugverbindung Klagenfurt-London. Hotelierin Renate Wrann: „Wir haben internationale Gäste bereits in unserem Winterhotel am Arlberg und die sind gewillt. Wir schaffen das Schritt für Schritt, damit die Gäste zu uns an den Wörthersee kommen. Aber da muss man natürlich Geld in die Hand nehmen und es toll bewerben.“
Mitarbeitermangel als Hindernisgrund für Investitionen
Noch mehr Investitionen wie diese auch im Dreistern- und Privatzimmersektor würde sich Tourismusberater Martin Domenig von Kohl und Partner wünschen: „Man muss aber ehrlich sagen, es gibt schon Betriebe, wo einiges zu investieren wäre. Egal in welcher Kategorie, kein Gast will in einem Zimmer wohnen, das älter ist als 20 Jahre.“ Gewissen Betrieben falle es allerdings schwer, zu investieren. Das sei ein Teufelskreis, so Domenig: „Wenn länger nichts investiert wurde, dann traut man sich nicht, die Preise zu erhöhen. Dann sind die Gästebewertungen nicht so gut, die Auslastung sinkt. Um dem entgegen wirken zu können, muss laufend investiert werden. Wer nicht mit der Zeit geht, der geht mit der Zeit.“
Betriebe investieren für den Sommer
Außerdem würden einige Betriebe geplante Investitionen zurückstellen. Nicht allein wegen der steigenden Zinsen, sondern auch wegen des Mitarbeitermangels würden Hoteliers zunehmend zögern, so Domenig: „Dass Betriebe sagen, ich hab die finanziellen Mittel, ich hab den Plan, ich würde es mir zutrauen. Aber ich weiß nicht, ob ich die Mitarbeiter dafür bekomme, um diese zusätzlichen Einheiten auch bewirtschaften zu können.“