Gewitterwolken über Presseggen
Ilse Jank Presseggen
Ilse Jank Presseggen
Chronik

Hagelversicherung warnt vor Klimawandel

Experten warnen davor, dass Österreich und somit auch Kärnten vom Klimawandel besonders betroffen sind. Die Anzahl der Hitzetage mit über 30 Grad verdreifachte sich seit den 1980er Jahren. Gleichzeitig verfehlt Österreich die Klimaziele von Paris klar, warnt die Hagelversicherung und fordert mehr Investitionen in den Klimaschutz.

2022 war österreichweit das zweitwärmste Jahr in der 256-jährigen Messgeschichte. 18 der 25 wärmsten Jahre wurden ab dem Jahr 2000 registriert. Die Schäden in der Landwirtschaft durch Dürre, Hagel, Frost, Sturm oder Überschwemmungen werden immer mehr, sagte Mario Winkler, Sprecher der österreichischen Hagelversicherung: „Allein im Vorjahr hatten wir österreichweit Schäden in Höhe von 220 Millionen Euro. Das heißt, wir bewegen uns im negativen Sinne auf einem sehr hohen Niveau die Schadenszahlungen betreffend.“

Enormer volkswirtschaftlicher Schaden

Allein heuer wurden bereits Frostschäden in der Höhe von 35 Millionen Euro gemeldet, weil sich die Vegetation sehr früh nach vorne verlagert hatte, so Winkler. Der volkswirtschaftliche Schaden sei enorm. Mitte des Jahrhunderts rechnen Experten mit jährlich bis zu neun Milliarden Euro. Um die vorgegeben Klimaziele zu erreichen, brauche es deshalb viel mehr Investitionen in den Klimaschutz.

Mehr heimische Lebensmittel kaufen

Österreich müsse seinen CO2-Ausstoß deutlich reduzieren. Gelingen könne das durch ein geändertes Mobilitätsverhalten und den weiteren Ausbau des öffentlichen Verkehrs. Jede und jeder könne aber auch durch sein Einkaufsverhalten zum Klimaschutz beitragen: „Wenn 20 Prozent mehr heimische Lebensmittel gekauft werden würden, dann hätte das auch Auswirkungen auf das Bruttoinlandsprodukt in einer Größenordnung von plus 4,6 Milliarden Euro und auf der anderen Seite würden 46.000 Arbeitsplätze geschaffen werden.“

Weiters fordert die Hagelversicherung eine deutliche Reduktion des Bodenverbrauchs: „Der Boden ist auch ein Kohlenstoff-Speicher. Wenn also mehr Boden zubetoniert wird, beschleunigt das auch indirekt den Klimawandel.“