Bis zu 450 Millionen Euro an Investitionen und 400 Arbeitsplätze für das Lavanttal wurden von European Lithium noch vor fünf Jahren angekündigt – mehr dazu in Pläne für Lithiumabbau werden konkreter (kaernten.ORF-.at; 18.6.2018). Daraus wird jetzt wohl nichts. Das Lithium soll zwar wie geplant abgebaut werden. Die Verarbeitung des Erzes wird dann allerdings nicht in einem neuen Werk in Kärnten sondern in Saudi-Arabien erfolgen.

Energiekosten in Österreich zu groß
In Saudi-Arabien soll eine Fabrik errichtet werden, in der das Erz zu Lithiumhydroxid verarbeitet wird. Der weiße, durchscheinende Stoff wird vor allem für die Herstellung von leistungsfähigen Batterien und Akkus für E-Autos, Handys, Laptops oder Kameras benötigt. Auch für die Herstellung von Schmierfetten für Autos oder Flugzeuge wird Lithiumhydroxid benötigt.
Eine entsprechende Vereinbarung sei mit den saudiarabischen Partnern bereits unterzeichnet worden, sagt Dietrich Wanke, der Geschäftsführer von European Lithium. Hauptgrund für die Planänderung seien die ausufernden Energiekosten, so Wanke. Die Aufbereitung von Lithium-Erz sei sehr energieintensiv, aufgrund des aktuellen Preisanstiegs hätte man mit Mehrkosten von knapp 700 Millionen Euro rechnen müssen, heißt es von European Lithium.
Abbaubeginn im Jahr 2025
Laut dem ursprünglichen Plan wollte die Firma südlich von Wolfsberg ein Werk zur Aufbereitung des Lithium-Erzes errichten, wo pro Jahr aus 70.000 Tonnen Erz 9.000 Tonnen batteriefähiges Lithiumhydroxid gewonnen werden hätten sollen. Stattdessen soll das Erz künftig in Container verladen, auf der Koralmbahn nach Triest gebracht und dann nach Saudi-Arabien zur Weiterverarbeitung verschifft werden.
Geht es nach den Vorstellungen von European Lithium, dann soll in zwei Jahren mit dem Abbau begonnen werden. Vorausgesetzt, es gibt bis dahin alle behördlichen Genehmigungen.