Chronik

Millstatt: Taucher tödlich verunglückt

Am Millstätter See ist es am Donnerstagabend zu einem tödlichen Tauchunfall gekommen. Ein 55 Jahre alter Mann aus Afritz (Bezirk Villach-Land) starb nach einem Notaufstieg aus circa 35 Meter Tiefe. Ein zweiter Taucher überlebte den Unfall und wurde in die Druckkammer nach Graz gebracht. Die Ermittlungen wegen der Unfallursache laufen.

Der Unfall ereignete sich am Donnerstag gegen 18.30 Uhr beim beliebten Tauchplatz zwischen Pesenthein und Dellacher. Die beiden Taucher befanden sich bei ihre Tauchgang in einer Tiefe von gut 35 Metern. Bei einem Aufstieg aus dieser Tiefe müssen mehrere Dekompressionsstops gemacht werden, damit sich der Körper an die geänderten Druckverhältnisse gewöhnen kann. Ohne diese Stopps kann es zu einem Lungenriss kommen. Außerdem können sich im Körper des Tauchers Stickstoffblasen bilden, die lebensgefährlich sind.

Wiederbelebungsversuche blieben erfolglos

Der Taucher aus Villach-Land und sein Tauchpartner aus dem Bezirk St. Veit schafften den Notaufstieg und gelangten in Ufernähe. Zwei 15-jährige Mädchen hörten die Hilferufe und wählten den Notruf. Radfahrer, die ebenfalls auf die Notlage der Männer aufmerksam wurden, zogen den bereits bewusstlosen 55-Jährigen ans Ufer. Obwohl nach kurzer Zeit die Rettung vor Ort war und Wiederbelebungsversuche unternommen wurden, starb der 55-Jährige noch im Uferbereich.

Sein Tauchpartner wurde vom Hubschrauber zur Dekompressionskammer der Universitätsklinik Graz gebracht. In dieser Kammer wird der verunfallte Taucher wieder einem erhöhtem Umgebungsdruck ausgesetzt. Dadurch sollen sich die gebildeten Stickstoffblasen wieder verkleinern und vom Körper abgebaut werden. Laut Auskunft der Ärzte ist der Mann außer Lebensgefahr.

Unfallursache ungeklärt

Warum es zu dem Tauchunfall gekommen ist, ist derzeit noch völlig unklar. Von einem „normalen Tauchgang“ sprach Horst Tuppinger, der Einsatzstellenleiter der Wasserrettung Spittal/Millstatt: „In einer tiefe von etwa 30 Metern hat einer der taucher dem anderen signalisiert, dass er keine Luft mehr bekommt. Darauf hin hat der ihm einen Reserveregler gegeben und sie haben den Notaufstieg eingeleitet.“

Dass ein technisches Gebrechen, etwa eine Vereisung des Tauchergeräts zum Unfall geführt haben könnte, hält Tuppinger für nicht sehr wahrscheinlich: „Das ist nicht anzunehmen aber das hätte der zweite Taucher sofort zu Protokoll gegeben. So etwas kann zwar passieren, aber deswegen taucht man ja mit einem Tauchpartner und hat die Luftversorgung immer doppelt mit.“ Von der Staatsanwaltschaft wurden die Tauchgeräte zu einer genauen Untersuchung sicher gestellt.