Auch die Polizei sucht Personal und weil der Nachwuchs nicht so leicht zu finden ist, muss man sich laut Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) weiterentwickeln. Deshalb wurde die Ausbildung zum Polizisten oder zur Polizistin reformiert und einige Hürden im Aufnahmetest einfach beseitigt. Die Änderungen bei der Ausbildung werden ab Dezember in Kraft treten.
Neue Polizisten
Führerschein wird bezahlt
Zusätzlich gibt es laut dem Sprecher der Kärntner Polizei, Rainer Dionisio, einige Zuckerln für künftige Polizeischüler: „Das sind zum Beispiel ein erhöhtes Grundgehalt, der Führerschein kann bei der Polizei gemacht werden und ab jetzt sind auch Tätowierungen im – natürlich beschränkten Ausmaß – für Bewerberinnen und Bewerber möglich.“ Der Führerschein ist Voraussetzung für den Polizeidienst, er wird aber vom Innenministerium bezahlt.
Künftig müssen die Bewerber auch keinen sportlichen Eignungstest mehr machen. Es gibt nur noch sportmedizinische Tests, so Dionisio: „Ich glaube, das muss man aus einem bestimmten Blickwinkel betrachten. Wenn man heute zur Polizei wollte und man schafft eine Liegestütze zu wenig, dann ist man durchgefallen und kann nicht weiter. Das heißt, man muss dann ein Jahr warten und könnte dann nochmal antreten. Diese Hürde wird erleichtert, damit man diese sportlichen Qualifikationen während der Ausbildung erbringen kann.“
Landespolizeidirektorin Michaela Kohlweiß sagte, es gebe heute keinen Bereich mehr, der für die Polizisten keine Herausforderung wäre: „Für unsere Polizistinnen und Polizisten bedeutet das Kriminalitätsbekämpfung, wir müssen die Migration steuern, wir müssen im Bereich der Cyber-Kriminalität gut aufgestellt sein, es geht um Terrorismus, Extremismus, wir müssen an Unfallorten und an Tatorten sein und Verantwortung übernehmen und blitzschnell Entscheidungen treffen.“
Mehr Zeit für sportliche Qualifikation
Das heiße nicht, dass es jetzt leichter werde, sagte Dionisio. „Man hat einfach etwas mehr Zeit und wird während der Grundausbildung für diese Sporttestung auch angeleitet." Die Fitness bleibe ein wesentliches Kriterium und müsse auch vorhanden sein, aber es gebe nun eben die Möglichkeit, die Leistung nicht zu einem bestimmten Zeitpunkt zu bringen. Man könne sich vorbereiten und werde dabei sogar angeleitet: Aber am Ende muss man den Test schaffen.“
Schafft man die Qualifikation trotzdem nicht, habe man die Grundausbildung auch nicht bestanden. In Kärnten gab es laut Dionisio bisher genügend Nachwuchs. Der nächste Grundkurs für Polizisten in Kärnten beginnt im Herbst schon mit den neuen Voraussetzungen. Der nächste Polizeigrundausbildungslehrgang startet bereits am 1. Juni mit 28 Teilnehmern.
Der erste Ausbildungslehrgang mit weniger Hürden startet im Dezember.