Chronik

Hubschraubereinsatz wegen Angst vor Wolf

Vermutlich ein Wolf dürfte auf dem Mirnock im unteren Drautal einen Hubschraubereinsatz ausgelöst haben. Zwei Frauen, die in 2.000 Meter Höhe übernachten wollten, fühlten sich von dem Tier gefährdet und alarmierten die Einsatzkräfte. Die Frauen wurden vom Polizeihubschrauber in Sicherheit gebracht.

Die beiden Frauen nutzten das angenehme Pfingstwetter für den Aufstieg. Es sollte eine Bergwanderung auf den Mirnock mit viel Nähe zur Natur werden. In 2.000 Meter Höhe wollten die Frauen übernachten. Doch in größerer Distanz, in etwa 200 Meter Entfernung, konnten sie ein Tier beobachten, das sie für einen Wolf hielten.

Tier schien Frauen längere Zeit zu beobachten

Die Frauen bekamen den Eindruck, dass sie von dem Tier längere Zeit beobachtet wurden. In einem Telefonat informierten sie die Einsatzkräfte und gaben an, dass sie sich gefährdet fühlten. Schließlich brachte der Polizeihubschrauber die beiden in Sicherheit.

Angst vor dem Wolf

„Ich kann den Einsatz bestätigen. Die Damen haben sich jedenfalls gefürchtet und die Polizei verständigt“, sagte Hermann Innerwinkler von der Pressestelle des Landespolizeikommandos.

Anzeige wegen Zeltens geprüft

Nun prüft die Polizei, ob die Frauen tatsächlich schon ein Zelt aufgestellt hatten, um in freier Natur zu übernachten, so Innerwinkler. „Wenn das Zelten nachgewiesen werden kann, dann ist es eine Verwaltungsübertretung nach dem Kärntner Naturschutzgesetz und ist auch zur Anzeige zu bringen.“ Die Verwaltungsstrafe kann mehr als 3.600 Euro betragen.

Dabei hatten die beiden noch Glück. Wenn ein Polizeieinsatz fahrlässig herbeigeführt wird, müsste auch der Hubschrauberflug bezahlen werden. In diesem Fall konnte nicht ausgeschlossen werden, dass die Frauen in Gefahr waren, deshalb werde nicht von einer Rückforderung der Hubschrauberkosten ausgegangen: „Bei Einbruch der Dunkelheit war es wohl sehr schwer zu verifizieren, was das für ein Tier war und ob es sich um einen Wolf gehandelt hat oder nicht“, sagte Innerwinkler.

Wolf durch Rufe verscheuchen

Bei der Hotline, die das Land Kärnten für mögliche Wildrisse eingerichtet hat, hieß es am Sonntag bei der ORF-Recherche, in diesem Bereich seien sehr wohl Wölfe unterwegs. Wer einen Wolf sehe, solle diesen immer vergraulen und durch lautes Rufen verscheuchen. Vor allem neugierige Jungtiere könnten so lernen, dass der Mensch zu meiden sei.