Waldorschule Klagenfurt
ORF/Radler
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Bildung

Waldorfschule beklagt Ungleichbehandlung

Die Waldorfschule in Klagenfurt klagt über ihre Wiener Gründungs-Patenschule zum dritten Mal am Verfassungsgerichtshof in Wien gegen eine, aus ihrer Sicht, massive Ungleichbehandlung. Denn konfessionelle Privatschulen, z.B. der katholischen Kirche, würden zehnmal so hohe Förderbeträge der öffentlichen Hand erhalten. Das sei nicht zu rechtfertigen.

Keine Eliteschule, sondern eine Bildungseinrichtung für alle wolle man in der Klagenfurter Waldorfschule sein, mit Schülerinnen und Schülern aus allen sozialen Schichten. Bei durchschnittlich 400 Euro Schulgeld pro Kind und Monat werde das aber immer schwieriger. „Die Förderungen betreffen lediglich 704 Euro pro Kind pro Schuljahr. Die konfessionellen Volksschulen bekommen im Vergleich 7.300 Euro pro Schüler und Jahr“, so der Vorstandsvorsitzende des Waldorf-Schulvereins-Kärnten, Patrick Klopf. Das sei eine massive Ungleichbehandlung, die auch zu existenziellen Problemen führe.

Waldorschule Klagenfurt
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Die Klagenfurter Waldorfschule

Schwierige Lehrersuche

Unter anderem dazu, dass es immer schwieriger wird, Lehrkräfte zu finden, weil sie in staatlichen Schulen um 50 Prozent mehr verdienen. „Gerade aktuell haben wir das Thema, dass ein Lehrer aus diesem Grund wechselt. Die Lehrer sagen, sie würden liebend gern bei uns bleiben, weil man mit den Kindern gut arbeiten könne und es im Kollegium wunderbar funktioniere, aber die finanziellen Möglichkeiten seien so eng, dass sie dann die Schule wechseln“, so Klopf.

Das Land Kärnten unterstützt die Klagenfurter Waldorfschule pro Jahr mit 50.000 Euro. Das sei „nett“, aber decke gerade einmal die Personalkosten für eine Lehrkraft von 50, so Klopf. Der neue Bildungsreferent Daniel Fellner (SPÖ) sagte, dass momentan keine Erhöhung der Unterstützung geplant sei. Eine hochwertige Bildung mit den gleichen Chancen für alle Kinder sei ihm aber ein Herzensanliegen.

Waldorfschule feiert 50er

Der Schulverein der Klagenfurter Waldorfschule feiert nächste Woche seinen 50. Geburtstag. Vom Kindergarten bis zur zwölften Schulstufe ist eine durchgehende Laufbahn möglich, im 13. Schuljahr kann die Matura im Abendgymnasium abgelegt werden. Derzeit besuchen 180 Schulkinder und 110 Kindergartenkinder die Waldorf-Einrichtungen in Klagenfurt.

TK: Ungleichbehandlung muss ein Ende haben

Die Forderung der Waldorfschulen wird vom Team Kärnten unterstützt. In einer Aussendung fordert Klubobmann Gerhard Köfer eine Gleichstellung mit konfessionellen Privatschulen, die aufgrund einer uralten Verpflichtung finanziell stark abgesichert sind: „Die Ungleichbehandlung, die sich insbesondere bei den Subventionen widerspiegelt, muss ein Ende haben. Waldorfschulen sollten als wichtige Ergänzung des Schulsystems gesehen werden, das damit auch verstärkt diversifiziert wird. Diese Schulen zeichnen sich durch ein hochwertiges pädagogisches Angebot aus, wo stark auf soziale und emotionale Aspekte Rücksicht genommen wird.“