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APA/Herbert P. Oczeret
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Wirtschaft

Ketten ziehen sich aus Innenstädten zurück

Immer mehr große Handelsketten verlassen die Innenstädte. Ein Trend, der in abgeschwächter Form auch in Kärnten bemerkbar ist, so die Wirtschaftskammer. Gründe dafür gebe es mehrere, beispielsweise die hohen Kosten für den Betrieb der Verkaufsflächen oder auch die Verlagerung der Nachfrage in das Internet.

Leere Geschäftsflächen in den Innenstädten gehören seit Jahren zum unschönen Bild, auch in Kärnten. Oft waren es Einzelhändler, die der Konkurrenz nicht mehr standgehalten haben. Nun reagieren aber auch größere Handelsketten auf den Trend. So hat ein Elektronikmarkt in Villach gegenüber des Einkaufszentrums die Hälfte seiner Verkaufsfläche an einen Ausstatter abgegeben. Auch in Klagenfurt wurde nach einem Zusammenschluss in der Branche ein großer Standort aufgegeben.

Flächen werden verkleinert

Keine Überraschung für Raimund Haberl, Spartenobmann in der Wirtschaftskammer: „Es ist auch in Kärnten der Trend zu bemerken, dass große Flächen verkleinert werden. Das hat einerseits mit gestiegenen Kosten zu tun, andererseits ist das dem Umstand geschuldet, dass wir in Kärnten eine Verkaufsflächen-Dichte haben, die größer ist als in Restösterreich.“

Dazu kommt noch, dass sich die Lieferkettenschwierigkeiten, die während der Pandemie die Händler zu größeren Lagerbeständen gezwungen haben, auflösen, so Haberl. „Die Logistik funktioniert einfach immer besser und Produkte sind schnell verfügbar. Daher müssen sich die Betriebe nicht allzu große Lager anlegen, das sei ein großer Kostenfaktor“, so Haberl.

Branche bleibt optimistisch

Dennoch gibt es auch einen gewissen Optimismus in der Branche. Zwar habe sich ein großer Teil der Nachfrage in das Internet verlagert, aber gerade bei Anlässen, wie zu Weihnachten, dem Muttertag oder zum Valentinstag, würden neun von zehn Kunden lieber in den Geschäften einkaufen. Das habe eine Umfrage ergeben, heißt es von der Wirtschaftskammer.