Denkmal Juden Klagenfurt
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Chronik

Erinnerungslandschaft digital abrufbar

232 Erinnerungsorte an Opfer des NS-Terrors in Kärnten sind ab sofort digital abrufbar. Die Kooperation der Universitäten Klagenfurt und Graz, der Pädagogischen Hochschule und der Agentur für Bildung wurde am Montag im Beisein von Bildungsminister Martin Polaschek in Klagenfurt vorgestellt.

Projektleiterin Nadja Danglmaier sagte, anhand der Orte könne ein Bewusstsein dafür geschaffen werden, dass sich die Verbrechen des NS-Regimes über das ganze Bundesland Kärnten-Koroska ausgebreitet hatten. Es werde deutlich, dass es in allen Gemeinden NS-Tatorte und -Opfer gebe, also Menschen, die aus unterschiedlichen Gründen von den Nazis verfolgt und ermordet wurden.

Das Verständnis von Erinnerungszeichen sei breit, so Danglmaier: „Das sind einerseits klassische Denkmäler oder Steinblöcke mit Inschriften. Es sind aber auch Straßenbezeichnungen nach NS-Opfern, es sind künstlerische Interventionen.“ Ziel sei es, alle Erinnerungszeichen an NS-Opfer in Kärnten-Koroska zu erfassen und vollständig darzustellen.

Immer wieder kommen neue Erinnerungsstücke hinzu

Die bis jetzt 232 bis jetzt gesammelten Erinnerungszeichen würden nicht die gesamte Erinnerungslandschaft vollständig dokumentieren. Immer wieder würden noch unbekannte Orte auftauchen und neue Erinnerungszeichen hinzukommen. „Also wird immer wieder auch was Neues enthüllt, was wir dann gerne auch hinzufügen“, sagt Nadja Danglmaier, die Projektleiterin der Digitalen Erinnerungslandschaft.

KH Erinnerungslandschaft online

Die „Digitale Erinnerungslandschaft“ enthält auch 782 Opfer-Biografien und bietet für Schulen und Interessierte digitale Rundgänge. Die Erinnerungslandkarte ist auf der Internetseite des Projekts „DERLA“ abrufbar. Sie bietet auch Lernmaterialien für Schulen. Kärnten ist nach der Steiermark, Tirol und Vorarlberg das vierte Bundesland, in dem eine Erinnerungslandkarte erarbeitet wurde. In Zukunft soll das Projekt auf ganz Österreich ausgeweitet werden.