Zwei gut gehende Gasthäuser gibt es noch in Lölling, aber das Kaufhaus ist seit einem halben Jahr geschlossen. Nach zwanzig Jahren übergab es die Familie Pirolt einem Pächter, der nach eineinhalb Jahren aufhörte. Es fand sich kein Nachfolger. Die nächsten Supermärkte sind acht Kilometer entfernt. Damit aber wollten sich der pensionierte Kaufmann Fritz Pirolt und der Wirt Walter Neugebauer nicht abfinden: „Mitten im Zentrum war alles tot. Wir haben uns gemeinsam überlegt, was wir machen könnten, also haben wir einen Verein zum Erhalt des Kaufhauses gegründet.“
Der Altkaufmann wird die Buchhaltung und den Einkauf erledigen und steht als Kassier des Vereins zur Verfügung. „Das war der Startschuss, dass ich gesagt habe, wir gehen das Projekt an“, so Walter Neugebauer.
Vorfinanzierung durch Kunden
Zwei Mitarbeiterinnen sind mittlerweile gefunden. Die Wiedereröffnung soll am 15. Juni stattfinden. Für die Anschubfinanzierung werden nun symbolische Bausteine verkauft, einer kostet hundert Euro. „Sie müssen sie dem Verein nicht schenken, sondern können sie im Kaufhaus einlösen. Das ist eine sogenannte Vorfinanzierung durch die Kunden“, sagt Neugebauer. Das Kaufhaus soll zu einem Mittelpunkt im Ort werden, wo sich die Leute treffen. Im hinteren Bereich des Geschäftslokals ist auch ein kleines Kaffee geplant.
Auch um die Nahversorgungsförderung des Landes will der Verein „Unser Gschäft für Lölling“ ansuchen. Um 15 Euro kann jeder, der will, Vereinsmitglied werden. Die Initiatoren hoffen, „dass alles wieder so wird, wie es war und dass die ganze Ortschaft Lölling wieder lebt.“