Gemüsesmoothie
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Lifestyle

Erfrischende Cocktails zum Selbermachen

Der Sommer naht, die Lust auf das ein oder andere Erfrischungsgetränk wird größer. Der Kärntner Cocktail-Experte Igor Vasijevic verrät, wie er seine Gäste verzaubert und wie viel mehr als „nur“ eine kühle Erfrischung hinter den bunten Mischgetränken steckt. Auch alkoholfreie Varianten werden immer beliebter.

Das Wort „Cocktail“ bedeutet übersetzt „Hahnenschwanz“ und es gibt viele verschiedene Legenden, wie es zu diesem Namen gekommen sein soll, sagte Vasiljevic, der Barchef der American Showbar Monkeys University in Klagenfurt: „Die Geschichte dahinter geht auf das 18. Jahrhundert zurück. In Südamerika wurden Hahnenkämpfe durchgeführt. Man riss dem unterlegenen Hahn eine Feder aus dem Schwanz und stieß auf den ’cocktails tail" des siegreichen Hahn an. So entstand der Cocktail.“

Alkoholfreie Varianten immer beliebter

Cocktails sind also schon länger ein Zeichen für Feierlichkeiten. Doch auch, wer keinen Alkohol trinken möchte, ist gut bedient. Denn alkoholfreie Cocktails, auch Mocktails genannt, liegen derzeit im Trend. Das Wort „Mocktail“ bezieht sich auf das Englische Wort „to mock“, was so viel bedeutet wie „vortäuschen“.

Igor Vasiljevic sagt, in der Zubereitung gebe es fast keine Unterschiede zu alkoholischen Mixgetränken: „Vom Shaken über das Bauen bis hin zum Rühren ist fast alles dabei. Es gilt der Slogan ‚drink responsably‘. Wenn man nach dem Lokalbesuch noch mit dem Auto fährt muss es nicht immer Mineralwasser oder ein Coca Cola sein. Man kann trotzdem einen Cocktail trinken und muss nicht auf den Geschmack verzichten.“

Er rät Gästen, die nach aufputschenden Energydrinks fragen, zu einem „Yellow Cab“. Dieser Cocktail wird mit der Sommeredition eines Energydrinks, frischer Gurke und Hollunder- und Melonensirup kreiert. „Alles wird geshaked, mit Passionsfrucht-Limonade aufgegossen und einer Gurke garniert.“

Cocktails mit Kirsche
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Egal ob mit oder ohne Alkohol – Cocktails gehören für Viele zu einem Lokalbesuch dazu

„Die richtige Mischung machts“

Der Cocktail-Experte sagt, er habe vor dem Gast Respekt: „Wenn er sagt, er möchte einen alkoholfreien Drink haben, dann sollte er den auch bekommen.“ Doch einen alkoholfreien Cocktail zu kreieren ist oft gar nicht so einfach – vor allem, wenn der Geschmack eines originalen Cocktails nachgeahmt werden soll.

„Die Kunst liegt darin, dass er so lange gerührt werden muss, bis er wirklich etwas Besonderes ist und auch ohne Alkohol schmeckt. Ein super Beispiel ist mein ‚Modern Libre‘, mit dem ich 2021 einen Wettbewerb gewonnen habe. Es handelt sich um einen modernen Cuba libre auf alkoholfreier Basis – mit karibischem Gewürzsirup, Nelken, Vanille, ein bisschen Limettensaft und ‚simply cola‘ mit Marshmellow- und Zitronengras-Geschmack. Die Gäste sind immer erstaunt über denn Geschmack dieses Drinks.“

Cocktails, Mein Sommerradio Pasching
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Der Phantasie sind bei der Zubereitung von Cocktails keine Grenzen gesetzt

Flairbartening: Die Kunst der Show

Nicht nur das Getränk selbst, sondern auch die Zubereitung sorgt für Begeisterung. Igor Vasiljevic erklärt, dass es beim sogenannten „Flairbartening“ darum gehe, den Gast durch eine Show zu begeistern: „Man schmeißt Flaschen, Shaker und Eis in die Luft und fängt sie danach. Natürlich ist der Geschmack am wichtigsten, aber die Show ist sozusagen ein zusätzlicher Effekt für den Gast, damit der Drink noch besser schmeckt.“

Es sei schwieriger, den Cocktail auf diese Weise zu mixen, weil man die Zutaten trotzdem richtig zusammenfügen müsse: „Nicht zu viel oder zu wenig – sonst ist er zu süß, zu sauer oder zu stark. Im Vordergrund steht, dass der Cocktail trotzdem richtig schmeckt.“

Leistungsstufen wie beim Karate

Flairbartending ist also eine Kunst, die erst erlernt und geübt werden muss. Tricks gibt es unzählige, so der Experte: „Du schmeißt den Shaker oder einen Eiswürfel in die Luft und fängst ihn mit dem Glas auf. Man kann auch mit drei Flaschen jonglieren und erst dann alles in den Shaker füllen. Da sind der Phantasie keine Grenzen gesetzt. Man kann im Zirkus machen, was man will oder kann.“

Zahlreiche Ausbildungsstätten in Österreich, Deutschland und der Schweiz bieten spezielle Kurse an, wo man besonders effektvolle Handgriffe erlernen kann. Wie beim Karate gibt es auch beim Cocktail-Shaken mehrere Schwierigkeits- bzw. Leistungsstufen: „Du fängst mit einem weißen Shaker an und kommst über den gelben bis hin zum schwarzen Shaker. Mit der Zeit wird man immer besser.“

Sommercocktail
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Saisonale Zutaten wie frische Minze verleihen Mocktails das gewisse Etwas

Phantasie und Experimentierfreude gefragt

Igor Vasiljevic wurde schon bei einigen Wettbewerben ausgezeichnet. Die Cocktailszene bietet aber immer mehr Spielraum für Kreativität. Denn bei so vielen Zutaten gibt es reichlich Kombinationen, die noch unversucht sind. Er selbst habe einige „Signature Drinks“ kreiert. Die Entwicklung dieser erfordere viel Fingerspitzengefühl: „Manchmal habe ich Blockaden, aber oft braucht es auch nur kleine Tricks. Ich rieche zum Beispiel an Birnen- und Kirsch-Sirup und denke mir aus, welche Spirituose am besten dazu passen könnte. Oder ich überlege mir, wie ich den Geschmack eines Mocktails in die selbe Richtung bringen könnte. Ich experimentiere, bis es passt. So entstehen manchmal coole Kreationen.“

Probieren geht also über Studieren. Wer experimentierfreudig ist, kann alkoholfreie Cocktails oder „Mocktails“ auch zu Hause nachmachen. Doch wie geht man da am Besten vor?

Rezept: Alkoholfreier Mojito

Igor Vasiljevic empfiehlt, saisonale Zutaten in die Rezepturen einfließen zu lassen: „Jetzt im Frühling könnte man zum Beispiel mit Minze alkoholfreie Mojitos mixen.“ Die Zutaten sind Minze, Zitronen- oder Limettensaft und Sirup. Man kann ihn entweder mit Sodawasser oder Limonade aufgießen und mit Minzblättern garnieren.

So entstehe ein Signature-Mojito oder Twist. So wird ein Getränk genannt, dessen ursprüngliche Rezeptur adaptiert wurde. Es gehe hier zum Beispiel darum, den Geruch und das Aroma der Minze zur vollen Entfaltung zu bringen: „Ich nehme die Minze, reibe sie in einem Glas und füge die restlichen Zutaten hinzu, sodass der gesamte Drink nach Minze riecht und schmeckt.“