Die Lage spitzt sich zu – darauf machen die Gewerkschaften heute österreichweit aufmerksam – mehr dazu in Situation in Pflege „prekär“ (ORF.at). Ein sichtbares Zeichen sind allein am Klinikum Klagenfurt 50 gesperrte Betten. Zwar waren es vor eineinhalb Jahren schon mehr gesperrte Betten, doch könnte sich die Lage schlagartig wieder verschärfen, denn die Arbeitsbelastung auf einigen Stationen sei sehr hoch.

Arbeitsbelastung „auf Dauer nicht aufrecht zu erhalten“
Zudem fehlen Mitarbeiter, sagte Betriebsrätin Waltraud Rohrer: „Die Arbeitsbelastungen sind lokal natürlich oft unterschiedlich, aber sie sind wirklich äußerst angespannt, in gewissen Bereichen sehr, sehr, sehr angespannt. Ich bin der Überzeugung, das wird auf Dauer sicher nicht aufrecht erhaltbar sein.“
Es müssten bei einem Spitalsgipfel alle an einen Tisch, um das Problem an der Wurzel zu packen, Bund, Länder und alle Vertreter des Gesundheitsbereichs, so die Forderung. Rohrer: „Man wird es nicht lokal, alleine lösen können. Dieses Bekenntnis wäre der wesentlichste Teil. Nicht Verantwortung an den anderen abzuschieben, sondern gemeinsam Verantwortung zu übernehmen.“

Individuelle Versorgung der Patienten schlechter
Werden die Probleme nicht angegangen, werden Wartezeiten für Operationen noch länger, warnen die Personalvertreter. Die individuelle Versorgung der Patienten werde schlechter. Rohrer sagte, die Belastung werde immer größer, weil jeder sein Bestes gebe: „Man würde gerne noch mehr tun und schafft es nicht, wegen der Dichte. Das belastet psychisch.“
Aus dem Gesundheitsministerium gab es eine Absage zu einem Spitalsgipfel. Die Probleme seien bekannt, deshalb seien aktuelle Reformen auch Teil der Finanzausgleichsverhandlungen mit den Ländern, sagte Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne).

Gewerkschaft zeigt sich empört
Die Gewerkschaft zeigt sich empört angesichts dieser Absage. Rohrer: „Wenn alle wirklich zusammenarbeiten wollen – über Fachgewerkschaften, über Länder – dann zu sagen, wir tun es nicht gemeinsam, was soll ich da noch dazu sagen? Höflich: Es ist unverständlich.“