Junge Hände und alte Hände
Adobe Stock/Ocskay Mark
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Soziales

Probleme bei Pflege auf dem Land

Die Gesundheitsversorgung, speziell im ländlichen Raum, steht vor großen Problemen. Die Bevölkerung wird älter und immer weniger junge Menschen kommen nach. Dazu kommt der Fachkräftemangel samt Teilzeit-Boom. Das Alternsforschungszentrum IARA will für das Thema sensibilisieren und lud an der FH Kärnten zu einer Tagung.

Das Bild, dass ein Roboter einen Mann ins Bett hebt, ist noch Zukunftsmusik. Generell sei Technologie aber auch im Gesundheitsbereich angekommen, etwa im Pflegebett, sagte Wolfgang Kratky vom Geriatrischen Gesundheitszentrum der Stadt Graz. Es fange bei Sensoren an, die Bewegungen und Temperatur messen oder Stürze erkennen und Hilfe holen können, so Kratky. Durch solche Sensoren soll man auch zielgerichteter reagieren und so die Lebensqualität der Pflegebedürftigen verbessern können

Einige technologische Innovationen zogen bereits in der Pflege ein oder werden früher oder später einziehen. Darunter sind mobile Duschen, mobile Treppenhilfen, virtuelle Ausflüge oder mobile Geräte bei der Pflegevisite.

Pflegenahversorger sollen Helfen

Technologie soll das Pflegepersonal nicht ersetzen, sondern unterstützen. Immer mehr Menschen sind pflegebedürftig, doch immer weniger wollen in die Pflege. Das Land betonte, im ländlichen Raum, wo die meisten älteren Menschen leben, wolle man mit Pflegenahversorgern helfen. Eine Person in der Gemeinde soll sich intensiv um die älteren Menschen kümmern, sagte Gesundheitsreferentin Beate Prettner (SPÖ). Dadurch sollen Probleme gefunden und im besten Fall auch gelöst werden. Das Projekt läuft bereits in 100 der 132 Kärntner Gemeinden.

Leben zu Hause ermöglichen

Eine der drei wissenschaftlichen Leiterinnen des Alternsforschungszentrums ist Christine Pichler. Sie sagte, es sei wichtig, die Menschen vor Ort mittels Nachbarschaftshilfe zu vernetzen. Es gehe darum, wie in einer Gemeinschaft ein Fürsorgesystem entstehen kann, wo jeder und jede in der Gemeinschaft Teil davon sei.

Schnittstellen müssen geschaffen werden, um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten, so Pichler. Das oberste Ziel sei es, den Menschen so lange wie möglich ein würdiges Leben zu Hause ermöglichen.

Klimawandel ein wichtiges Thema

Bei der Tagung ging es auch um den Klimawandel in Verbindung mit Altern und Gesundheit. Wie gestaltet sich der Umgang mit Abfällen im Gesundheitsbereich oder wie wirkt sich die Zunahme an Hitzetagen auf die Gesundheit speziell älterer Menschen und damit auch das Gesundheitssystem aus, das durch die gesundheitlichen Folgen ja zusätzlich belastet wird.